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Der Bahnhof Gießen ist ein Keilbahnhof in der Stadt Gießen. Er ist der Preisklasse 2 zugeordnet[1] und bildet mit circa 375 Zügen und 28.000 Reisenden täglich[2] den wichtigsten ÖPNV-Knoten Mittelhessens.

Gießen
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz (Februar 2015)
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz (Februar 2015)
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz (Februar 2015)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bauform Keilbahnhof
Bahnsteiggleise 11
Abkürzung FG
IBNR 8000124
Preisklasse 2
Eröffnung 25. August 1850
Profil auf Bahnhof.de Gie-C3-9Fen-1023396
Architektonische Daten
Baustil Neuromanik
Architekt Baurat Ludwig Hofmann
Lage
Stadt/Gemeinde Gießen
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 34′ 45″ N,  39′ 43″ O
Eisenbahnstrecken
  • Main-Weser-Bahn (km 134,0)
  • Dillstrecke (km 166,0)
  • Vogelsbergbahn (km 0,0)
  • Gießen–Gelnhausen (km 0,0)
Bahnhöfe in Hessen
i16i16


Geschichte


Der erste provisorisch eingerichtete Bahnhof in Gießen wurde für die Main-Weser-Bahn 1850 im Bereich Oswaldsgarten errichtet. Dieses Provisorium wurde 1853/54 durch einen neuen, südlicher gelegenen Bahnhof auf dem heutigen Gelände mit einem entsprechenden Empfangsgebäude ersetzt.

Zwischen 1869 und 1871 trieb die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft von Gießen aus die Vogelsbergbahn in Richtung Fulda und die Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen voran. Deren Bahnanlagen in Gießen lagen dem Empfangsgebäude der Main-Weser-Bahn gegenüber, an der anderen Seite des Bahnhofsvorplatzes. Damit war der Zugang zum Empfangsgebäude lediglich noch über die Liebigstraße (damals noch mit dem Namen Universitätsstraße) möglich. Erst 1893 wurde eine Brückenverbindung zum Alten Wetzlarer Weg sowie die „Mausoleum“ genannte Treppenanlage über die Gleise von der Vogelsbergbahn und der Strecke Gießen–Gelnhausen errichtet.

Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof Angriffsziel von Luftangriffen der Alliierten, so am 4. Dezember 1944 im Zusammenhang mit dem Großangriff auf Gießen am 6. Dezember 1944,[3] am 11. Dezember 1944[4] und am 17. Februar 1945 (109 Tonnen Sprengbomben). Dabei entstanden schwere Schäden.


Empfangsgebäude



Erstes Empfangsgebäude


Das erste Empfangsgebäude des Bahnhofs Gießen von 1854 war im Stil des romantischen Klassizismus streng symmetrisch auf einem E-förmigen Grundriss aus rotem Buntsandstein, abgesetzt mit Putzflächen, errichtet. Das Gebäude war zweigeschossig und 72 Meter lang. Auf dem Mittelpavillon war ein Uhrturm aufgesetzt. Im Obergeschoss waren Büros und fünf Wohnungen untergebracht.[5] Im nördlichsten Gebäudeteil befand sich ein Fürstenzimmer.[6]


Zweites Empfangsgebäude


Das heutige Empfangsgebäude wurde von 1904 bis 1911 durch den Herborner Architekten Ludwig Hofmann errichtet.[7] Er bezog das erste Empfangsgebäude der Main-Weser-Bahn in den Neubau ein.[8] Auch die gusseisernen Säulen der Bahnsteigüberdachung stammen noch von der Anlage aus dem Jahr 1854. Das Empfangsgebäude schob sich nun als Keil zwischen die Main-Weser-Bahn und die in östliche Richtung abzweigenden Gleise von der Vogelsbergbahn und der Strecke nach Gelnhausen. Städtebaulich stellt es den Fluchtpunkt der Sichtachse der Stadterweiterung von 1880 dar. Errichtet wurde es in historisierendem neuromanischen Stil als dreigeschossiges, in rotem Sandstein gehaltenes neuromanisches Bauwerk mit einem markanten Uhrturm auf asymmetrischem Grundriss. Martin Walser schrieb am 12. Mai 1976 während einer Lesereise über den Bahnhof Gießen in sein Tagebuch: „Als die Bahnhöfe gebaut wurden, wusste man offenbar überhaupt nicht, woran man bei einem Bahnhof denken sollte. Meistens geriet man dann in eine Mischung aus Kirche und Burg. Das sieht man in Gießen besonders deutlich. Eine rote Sandstein-Kirche mit Hauptschiff und Turm, der allerdings ein bisschen verrückt hingesetzt wurde, um das Kirchenschiff zu stören.“[9]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude beschädigt, der nördliche Flügel zerstört[10] und nicht mehr aufgebaut. Im November 1968 wurde die Bahnhofsvorhalle renoviert und das Bahnhofsgebäude auf die Fläche, auf der ehemals der nördliche Flügel stand, erweitert. Anfang der 1970er Jahre wurde die Fassade renoviert.

Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[11]

In der Bahnhofshalle gibt es eine DB Information, ein Reisezentrum, eine Bahnhofsbuchhandlung sowie Verkaufsstellen für Verpflegung und Reisebedarf. Im Empfangsgebäude sind weiterhin das Bahnhofsmanagement und Zugansage, die Bahnhofsmission und Einrichtungen der DB Services untergebracht.

Wegweiser in Blinden- und Normalschrift am Handlauf einer Treppe (Februar 2015)
Wegweiser in Blinden- und Normalschrift am Handlauf einer Treppe (Februar 2015)

Zwischen 2008 und 2010 wurden die Anlagen für den Personenverkehr umgebaut. Der erste Spatenstich dafür fand am 16. Juli 2008 statt. Hauptziel der Arbeiten waren eine neue Fußgängerunterführung und der barrierefreie Zugang zu allen Bahnsteigen. Am 21. Juli 2010 wurde der neue Fußgängertunnel freigegeben. Aufgrund von Restarbeiten wurde die Anlage erst im Herbst 2010 offiziell eingeweiht.[12][13]


Bedienung



Personenverkehr


Gleisanlagen der Main-Weser-Bahn und Empfangsgebäude aus Sicht der Fußgängerüberführung (März 2014)
Gleisanlagen der Main-Weser-Bahn und Empfangsgebäude aus Sicht der Fußgängerüberführung (März 2014)

Der Gießener Bahnhof verfügt in seinen beiden Bahnhofsteilen über elf Bahnsteiggleise:

Zusätzlich verkehren auf der Main-Weser-Bahn außerplanmäßig ICE-Züge weiterer Linien bei Betriebsstörungen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt am Main, die jedoch nicht in Gießen halten.


Fernverkehr

Im Schienenpersonenfernverkehr wird der Bahnhof im Zweistundentakt der Linie ICE 26 von Karlsruhe nach Stralsund bedient. Ein Zugpaar fährt als Intercity nach Westerland.

Zwischen Dezember 2009 und Dezember 2011 verkehrte zusätzlich ein tägliches EuroCity-Zugpaar von Siegen über Gießen und Frankfurt nach Klagenfurt am Wörthersee.[14][15] Dieser Zug führte drei Kurswagen bis nach Zagreb.

Linie Strecke Taktfrequenz
ICE 26 (Stralsund Rostock –) Hamburg – Lüneburg Celle Hannover Göttingen Kassel-Wilhelmshöhe – Marburg Gießen Frankfurt (– Darmstadt – Weinheim (Bergstr) Heidelberg – Bruchsal Karlsruhe) Zweistundentakt
IC 26 Karlsruhe – Bruchsal Heidelberg – Weinheim (Bergstr) Darmstadt Frankfurt Gießen – Marburg Kassel-Wilhelmshöhe Göttingen Hannover Celle – Lüneburg Hamburg – Itzehoe – Heide – Husum – Niebüll – Westerland (Sylt) ein Zugpaar täglich

Nahverkehr

Regional-Express nach Frankfurt im Bahnhof Gießen
Regional-Express nach Frankfurt im Bahnhof Gießen

In Gießen halten im Schienenpersonennahverkehr verschiedene Regional-Express-Linien und Regionalbahnen. Es handelt sich um die Verbindungen FrankfurtSiegen (Main-Sieg-Express, RE 99) und Frankfurt–Kassel (Main-Weser-Express, RE 98). Zudem haben sämtliche Verstärkerzüge der Regionalbahn-Verbindungen mit Friedberg, Marburg und Dillenburg hier ihren Anfangs- bzw. Endpunkt.

Der Bahnhof Gießen ist auch Halt für den Lahntal-Express von/nach Koblenz und den Mittelhessen-Express von/nach Frankfurt am Main, letztgenannter wird hier in Richtung Treysa und Dillenburg geflügelt. Der Gießener Bahnhof wird von den Zügen von/nach Gelnhausen (über Nidda), Fulda (über Grünberg und Alsfeld) sowie Limburg und Koblenz (über Wetzlar und Weilburg) bedient, die in Gießen beginnen oder enden. Die Regionalbahnen im Lahntal und am Vogelsberg werden seit dem 11. Dezember 2011 von der Hessischen Landesbahn (HLB) betrieben.

| Oberhessischer Bahnhof |-

       | RE 24
       | Lahntalbahn:
Gießen Wetzlar Weilburg
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 120 min|- | RE 25 | Lahn-Eifel-Bahn:
Koblenz Hbf Niederlahnstein Bad Ems Nassau (Lahn) Diez Limburg (Lahn) Weilburg Wetzlar Gießen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 120 min

| Stumpfgleis |-

       | RE 30
       | Main-Weser-Bahn:
Frankfurt (Main) Hbf – (Frankfurt (Main) West –)* Friedberg (Hess) – (Bad Nauheim Ostheim (b Butzbach) Butzbach Kirch Göns Lang Göns Großen Linden –)* Gießen – (Lollar Friedelhausen Fronhausen (Lahn) Niederwalgern – Marburg Süd –)* Marburg (Lahn) Kirchhain (Bz Kassel) Stadtallendorf Neustadt (Kr Marburg) Treysa Borken (Hess) Wabern (Bz Kassel) Kassel-Wilhelmshöhe Kassel Hbf
* nur einzelne Züge
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 120 min (Frankf.–Gießen/Marburg Verstärkerzüge)

| Main-Weser-Bahnhof |-

       | RE 98
RE 99 | Main-Sieg-Express:
Zugteil 1: RE 98 Kassel Hbf Kassel-Wilhelmshöhe Baunatal-Guntershausen Edermünde-Grifte Felsberg-Wolfershausen Felsberg-Altenbrunslar Felsberg-Gensungen Wabern (Bz Kassel) Singlis Borken (Hess) Zimmersrode Schlierbach (Kr Schwalm-Eder) Treysa Schwalmstadt-Wiera Neustadt (Kr Marburg) Stadtallendorf Kirchhain (Bz Kassel) Marburg (Lahn) Gießen
Zugteil 2: RE 99 Siegen Hbf Wilnsdorf-Rudersdorf (zweistdl.) Dillbrecht (zweistdl.) Rodenbach (Dillkr) (zweistdl.) Haiger Sechshelden (zweistdl.) Dillenburg Herborn (Dillkr) Wetzlar Gießen
Flügelung bzw. Zusammenführung: Gießen Friedberg (Hess) Frankfurt (Main) West (einzelne Züge im Berufsverkehr) Frankfurt (Main) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 120 min
(Kassel–Gießen)
60 min
(Siegen–Gießen)
120 min
(Gießen–Frankfurt)

| Main-Weser-Bahnhof |-

       | RB 40
       | Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) Hbf Frankfurt (Main) West (– Bad Vilbel) (zweistdl.) Friedberg (Hess) Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)) (zweistdl.) Butzbach (– Kirch Göns Lang Göns Großen Linden) (zweistdl.) Gießen Dutenhofen (Kr Wetzlar) Wetzlar Aßlar Werdorf Ehringshausen (Kr Wetzlar) Katzenfurt Edingen (Kr Wetzlar) Sinn Herborn (Dillkr) Burg (Dillkr) Nord Niederscheld (Dillkr) Süd Dillenburg
Flügelung in Gießen. Zugteil nach Marburg/Treysa als RB 41.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 40/80 min (Frankf.–Gießen)
60 min (Gießen–Dillenburg)

| Main-Weser-Bahnhof |-

       | RB 41
       | Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) Hbf Frankfurt (Main) West (– Bad Vilbel) (zweistdl.) Friedberg (Hess) Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)) (zweistdl.) Butzbach (– Kirch Göns Lang Göns Großen Linden) (zweistdl.) Gießen – Gießen Oswaldsgarten Lollar Friedelhausen Fronhausen (Lahn) Niederwalgern Niederweimar – Marburg Süd Marburg (Lahn) Cölbe Bürgeln Anzefahr Kirchhain (Bz Kassel) Stadtallendorf (– Neustadt (Kr Marburg) Schwalmstadt-Wiera Treysa) (wochentags)
Flügelung in Gießen. Zugteil nach Dillenburg als RB 40.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min
40/80 min (Frankf.–Gießen)
30 min (Gießen–Marb. wochentags)
120 min (Marb.–Stadtallend. Wochenende)
120 min (Stadtallend.–Treysa)

| Main-Weser-Bahnhof |-

       | RB 45
       | Lahntalbahn/Vogelsbergbahn:
Limburg (Lahn) Eschhofen Kerkerbach Runkel Villmar Arfurt (Lahn) Aumenau Fürfurt Gräveneck Weilburg Löhnberg Stockhausen (Lahn) Leun/Braunfels Solms Albshausen Wetzlar Dutenhofen (Kr Wetzlar) Gießen – Gießen Licher Straße Großen Buseck Reiskirchen (Kr Gießen) – (Saasen Göbelnrod –) (zweistdl) Grünberg – (Lehnheim –) (zweistdl) Mücke (Hess) – (Nieder-Ohmen –) (zweistdl) Burg- und Nieder-Gemünden Ehringshausen (Oberhess) Zell-Romrod Alsfeld (Oberhess) Lauterbach (Hess) Nord Angersbach Bad Salzschlirf Großenlüder Oberbimbach Fulda
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min
20/60 min (Gießen–Mücke u. Alsfeld–Fulda wochentags)

| Oberhessischer Bahnhof |-

       | RB 46
       | Lahn-Kinzig-Bahn:
Gießen – Gießen Erdkauter Weg Watzenborn-Steinberg Garbenteich Lich (Oberhess) Langsdorf (Oberhess) Hungen Trais-Horloff Ober Widdersheim Borsdorf (Hess) Nidda Ranstadt Effolderbach Glauburg-Stockheim Bleichenbach Büches-Düdelsheim Büdingen (Oberhess) Mittel Gründau Lieblos Gelnhausen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min

| Oberhessischer Bahnhof |-

       | RB 49
       | Gießen Großen Linden Lang Göns Kirch Göns Butzbach Ostheim (b Butzbach) Bad Nauheim Friedberg (Hess) Assenheim (Oberhess) Nidderau Ostheim (Kr Hanau) Bruchköbel Hanau Nord Hanau Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60/120 min (wochentags)
120 min (Wochenende)

| Main-Weser-Bahnhof |}


Güterverkehr


Südwestlich des Personenbahnhofs liegt der Güterbahnhof, der bis Dezember 2006 der zentrale Zugbildungsbahnhof für den mittelhessischen Güterverkehr war. Von hier aus wurden zuletzt noch verschiedene Bahnhöfe der Umgebung (z. B. Frankenberg (Eder), Dillenburg und Nidda) im örtlichen Güterverkehr angefahren. Der Großteil dieser Zugbildungsaufgaben ist inzwischen jedoch in den Güterbahnhof Wetzlar verlagert worden.


Stellwerke


Im Dezember 2004 wurde für weite Teile des Bahnhofs Gießen ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen, das gewöhnlich aus der Frankfurter Betriebszentrale ferngesteuert wird, aber für den Bedarfsfall auch von örtlichen Bedienplätzen aus gesteuert werden kann.[16] Zuvor wurde der Bereich des Personen- und Güterbahnhofs von insgesamt neun mechanischen und elektromechanischen Stellwerken überwacht,[17][18] hinzu kam ein Schrankenwärter für den im Bahnhofsbereich liegenden Bahnübergang an der Frankfurter Straße. Von diesen Stellwerken sind lediglich die für den Rangier- und Güterbahnhof wichtigen elektromechanischen Stellwerke Grf, Gvf, Gs und Gl erhalten, während die anderen Stellwerke, vor allem die beiden Fahrdienstleiterstellwerke Gf und Ghb, nach und nach abgerissen wurden. Durch die Kombination von elektronischer und elektromechanischer Stellwerkstechnik verschiedener Epochen und Bauarten sind im Bahnhof sowohl Form- und Lichtsignale des H/V-Systems, als auch Lichtsignale des aktuellen Ks-Systems vertreten.[19]


Anbindung


Empfangsgebäude mit Busbahnhof (2015)
Empfangsgebäude mit Busbahnhof (2015)

Direkt vor dem Bahnhof befindet sich der Busbahnhof für die regionalen und lokalen Buslinien, am Gleis 1 die Haltestellen für die Stadtbuslinien der Mitbus. Weiter gibt es auf dem Bahnhofsvorplatz einen Taxistand und an der Bahnhofstraße 20 Kurzzeitparkplätze. Weitere Kurzzeitparkplätze befinden sich an der Lahnstraße. Der lokale Carsharing-Anbieter hat einen Stellplatz vor dem Bahnhof. Für längeres Parken stehen ein Park&Ride-Parkhaus mit 480 Plätzen an der Lahnstraße und ein Parkhaus an der Straße Zur Alten Post zur Verfügung. Das Parkhaus an der Lahnstraße ist durch eine Überführung und über Treppen und Aufzüge mit den Gleisen 1 bis 5 verbunden, so dass hier bereits ein barrierefreier Zugang besteht. 380 überdachte Fahrradabstellanlagen befinden sich an der Lahnstraße und dem Alten Wetzlarer Weg. Am Bahnhofsvorplatz sind 400 Fahrradabstellplätze vorhanden, davon 180 überdacht und 36 in kostenpflichtigen Fahrradboxen.

Die Freitreppe von 1893, die vom Bahnhofsvorplatz auf die Brücke über die Gleise der Vogelsbergbahn und zum Alten Wetzlarer Weg führt, ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes. Sie war sanierungsbedürftig, das historische Fundament war instabil geworden, eindringende Feuchtigkeit gefährdete zudem den Aufbau. Nachdem zunächst auch ein Abriss im Gespräch war, wurde die Treppe 2019 gezielt abgebaut, die Einzelteile größtenteils saniert – einige auch ausgetauscht – und die Treppe dann auf einem neuen Unterbau wiedererrichtet.[20]


Planungen


Treppenanlage vor dem Bahnhof (2007)
Treppenanlage vor dem Bahnhof (2007)

Seit dem Umbau des Bahnhofs wird über die damals nicht erfolgte Verlängerung des Bahnhofstunnels zur Lahnstraße diskutiert. Dort soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof ein von Gebäuden zu zwei Seiten eingefasster Platz mit weiteren Kurzzeitparkplätzen, Fernbusterminal und weiteren Fahrradabstellplätzen entstehen.[21]

Langfristig wird der barrierefreie Umbau der Treppenanlage zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Alten Wetzlarer Weg angestrebt.[22] Im November 2021 wurde mit einer Sanierung begonnen, im späteren Verlauf soll die Treppe durch einen Aufzug ergänzt werden.[23]


Literatur




Commons: Bahnhof Gießen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stationspreisliste 2022. (PDF; 5,4 MB) DB Station&Service AG, 16. Dezember 2021, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  2. Benjamin Lemper: „An Belastungsgrenze“: Bundespolizei fehlt am Bahnhof Gießen massiv Personal. In: Gießener Anzeiger. 26. Oktober 2017 (giessener-anzeiger.de), abgerufen am 26. Oktober 2017
  3. Stahl: Der Luftkrieg. S. 220 f.
  4. Stahl: Der Luftkrieg. S. 227.
  5. Grossart: Die Entwicklung der Eisenbahnhochbauten im Rhein-Main-Gebiet. In: Die Reichsbahn. 16, 1940, S. 200–215, hier S. 203.
  6. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1839–1999 / Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 174.
  7. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1839–1999 / Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 172.
  8. Grossart: Die Entwicklung der Eisenbahnhochbauten im Rhein-Main-Gebiet. In: Die Reichsbahn. 16, 1940, S. 200–215, hier S. 209.
  9. Auf Durchreise, Gießener Allgemeine, Samstag, 17. April 2010, Nummer 89, S. 72.
  10. Stahl: Der Luftkrieg, S. 314.
  11. denkmalpflege-hessen.de: Eintrag der Sachgesamtheit des Gießener Bahnhofs
  12. Unterführung am Bahnhof ist freigegeben. In: Gießener Allgemeine. (giessener-allgemeine.de).
  13. Gießener Anzeiger: Gießens Bahnhof bekommt endlich neue Unterführung (Memento vom 20. Oktober 2008 im Internet Archive)
  14. Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd: Direktverbindung Siegen – Österreich nimmt am 13. Dezember Verkehr auf. Pressemitteilung vom 24. August 2009 (PDF; 116 kB). Abgerufen: 13. September 2009.
  15. Eurocity für Siegen (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive), Sauerlandkurier, Artikel vom 27. Mai 2009
  16. stellwerke.info: Eintrag zum ESTW Gießen.
  17. stellwerke.info: Stellwerksübersicht zum Personen- und Rangierbahnhof Gießen.
  18. stellwerke.info: Stellwerksübersicht zum Verschiebebahnhof Gießen-Bergwald.
  19. DB Netze, trassenfinder.de: gegenwärtiger Gleis- und Signalplan des Bahnhofs Gießen, einschl. Bahnhof Gießen-Bergwald. (PDF).
  20. Katharina Benak: Sanierung durch Ab- und Wiederaufbau. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmalpflege und Kulturgeschichte 4-2019, S. 21 f.
  21. Franz Maywald: Sehr frühes Stadium. In: Gießener Anzeiger. 24. Juni 2016 (giessener-anzeiger.de), abgerufen am 5. Februar 2020.
  22. Sorgsam mit Treppe umgehen. In: Gießener Anzeiger. 19. Oktober 2018 (giessener-anzeiger.de), abgerufen am 5. Februar 2020.
  23. Sanierung der historischen Treppe am Gießener Bahnhof beginnt im November, Gießener Anzeiger, 27. September 2021, abgerufen am 1. März 2022

На других языках


- [de] Bahnhof Gießen

[en] Gießen station

Gießen railway station (German: Bahnhof Gießen) is the main railway station in Gießen, Hesse, Germany. The station is a Category 2 station is used by 20,000 passengers daily. The station was opened on 25 August 1850 and is located on the Main-Weser Railway (Kassel – Frankfurt (Main)) and Dill railway (Siegen – Gießen). The current station reception building was built between 1904 and 1911. The main original station building is a historic landmark and has been protected. Outside the station is a bus station and a taxi rank . Parking garages are located nearby.



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