Der Bahnhof Mannheim-Waldhof liegt im Mannheimer Stadtteil Waldhof an der Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt am Main („Riedbahn“). Er besteht aus den Bahnhofsteilen Personenbahnhof Mannheim-Waldhof (Abkürzung: RMW) und Güterbahnhof Mannheim-Waldhof Gbf (Abkürzung: RMW G).
Mannheim-Waldhof | ||
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Daten | ||
Lage im Netz | Knotenbahnhof | |
Bauform | Durchgangsbahnhof | |
Bahnsteiggleise | 5 | |
Abkürzung | RMW | |
IBNR | 8003848 | |
Preisklasse | 4 | |
Eröffnung | 1879 | |
Lage | ||
Stadt/Gemeinde | Mannheim | |
Land | Baden-Württemberg | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 49° 31′ 32″ N, 8° 28′ 57″ O49.5256758.482607 | |
Eisenbahnstrecken | ||
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Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
BW
Im Personenbahnhof Mannheim-Waldhof mündet die direkt vom Hauptbahnhof kommende westliche Einführung der Riedbahn (Streckenkilometer 6,4) in die Bahnstrecke Mannheimer–Frankfurt ein (Streckenkilometer 9,4), die östlich um das Mannheimer Zentrum herum verläuft. Der Güterbahnhof liegt bei Kilometer 10,9. Gleichzeitig war der Bahnhof km 0 für die Bahnstrecke Waldhof–Sandhofen.[1] Benannt ist der Bahnhof nach dem gleichnamigen Mannheimer Stadtteil.
Mit der Eröffnung des südlichen Streckenastes der Riedbahn 1879 zwischen Biblis und Mannheim-Neckarstadt ging auch der Bahnhof Waldhof in Betrieb. Der Bahnhof hatte eine große Bedeutung für den Arbeiterverkehr zum unmittelbar nordöstlich benachbarten Werk der Armaturen-, Maschinen- und Pumpenfabrik Bopp & Reuther.[2] Weitere Bedeutung erlangte der Bahnhof dadurch, dass er im Laufe der Zeit zum Trennungsbahnhof für verschiedene Strecken wurde:
1904 wurde der Bahnhof in Mannheim-Waldhof umbezeichnet.[3]
Ab etwa 1900 bis 1936 war Mannheim-Waldhof ein Inselbahnhof: Östlich des Empfangsgebäudes verliefen die Gleise der Riedbahn. Hier gab es zwei Inselbahnsteige mit vier Bahnsteigkanten. Das westlichste dieser Gleise diente den Zügen von und zum Bahnhof Mannheim-Neckarstadt. Der Hausbahnsteig dagegen wurde nicht zum Ein- und Aussteigen genutzt und war gegen die Gleise mit einem Zaun gesichert. Die Gleise westlich des Empfangsgebäudes dienten dem Güterverkehr und der Strecke nach Sandhofen. 1936 wurde die Anlage völlig umgebaut. Das westliche Gleisbündel wurde nach Süden von den Streckengleisen abgebunden, endete nun im nördlichen Bahnhofsteil stumpf. Und ein neues Empfangsgebäude wurde errichtet.[4]
Der Güterbahnhof Waldhof wurde 1904 in Betrieb genommen.[5]
Das ursprüngliche Empfangsgebäude von 1879 war ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Ziegelsteinfüllung auf nahezu quadratischem Grundriss mit Satteldach. Es stand traufständig zu den Gleisen. Bahnsteigseitig gab es einen Vorbau für den Fahrdienstleiter. Angebaut an das Hauptgebäude war die einstöckige, ebenfalls mit Satteldach versehene und traufständig zu den Gleisen stehende Güterabfertigung.[6]
Das neue Empfangsgebäude war Teil des Bahnhofsumbaus von 1936. Es wurde sehr modern in expressionistischen Formen als kubischer Klinkerbau errichtet. Markant war sein gläserner Turm, der die zentrale Eingangshalle belichtete. Das Bauwerk überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt. 1982 wurde es in Vorbereitung auf den Bau der westlichen Einführung der Riedbahn abgerissen. An seine Stelle traten offene Bahnsteigdächer.[7]
Im Bahnhof Mannheim-Waldhof halten die Regional-Express-Züge der Linie RE 70, die Mannheim mit Frankfurt verbinden. Außerdem halten in Waldhof die Linien S 9 und S 39. Die S 9 fährt auf dem Laufweg der ehemaligen (bis Dez. 2020) RB 2. Diese Züge halten überall entlang der Strecke. Werktags fährt ein Verstärkerzug (als Linie RB 62) statt über die westliche Riedbahn über die östliche Riedbahn und hält dort in Mannheim-Käfertal. Die S 39 verkehrt seit 2019 werktags mit drei Zugpaaren von Mannheim Hbf nach Mannheim-Waldhof. Diese Züge halten dabei nur in Mannheim-Luzenberg und werden in Mannheim Hbf an die S 3 (Germersheim – Karlsruhe) ab- oder angehängt.
Zum Einsatz kommen auf dem RE 70 Fahrzeuge vom Typ Twindexx Vario, auf der S 9 neue Siemens Mireo und auf der S 39 kommen modernisierte Triebwagen der Baureihe 425 zum Einsatz.
Außerdem fahren vor dem Bahnhof Straßenbahnen und Stadtbusse, betrieben durch die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv).
Linie | Strecke | Takt Mo–Fr | Takt Sa | Takt So |
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1 | Rheinau Bahnhof – Neckarau Bahnhof – Mannheim Hauptbahnhof – Paradeplatz – Luzenberg Bahnhof – Waldhof Bahnhof – Schönau | 10 Minuten | 10 Minuten | 20 Minuten |
45 | Rheinau Karlsplatz – Käfertal – Waldhof Bahnhof | 20 Minuten | ||
50 | Neckarau West – Käfertal – Waldhof Bahnhof – Schönau – Sandhofen | 20 Minuten | 20 Minuten | 20 Minuten |
55 | Käfertal Bahnhof – Käfertaler Wald – Waldfriedhof – Waldhof Bahnhof | 30 Minuten | 30 Minuten | 30 Minuten |
Im Dezember 2024 (Stand: 2020) soll die östliche Riedbahn (über Käfertal) durch die Linie S 8 im Stundentakt befahren werden. Die S 8 soll von Mannheim nach Biblis verkehren. Dazu soll der Bahnsteig C für die Gleise 4 und 5 in bisheriger Lage für die S-Bahn von 38 cm auf 76 cm erhöht und ein leerer Schacht für einen Aufzug gebaut werden.[8]
Größere Umbauten stehen im Zusammenhang mit der Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar an. Nach Planungsstand Juni 2021 soll das bisherige Gleis 1 am Hausbahnsteig zum Durchfahrgleis werden und stattdessen westlich davon ein neues Bahnsteiggleis für haltende Züge etwa in der Lage des bisherigen Bahnsteigs gebaut werden.[9]
2022 sollen verschiedene Gleise im Bahnhof umgebaut werden.[10] Im gleichen Jahr wurde die Erneuerung des Bahnsteigs C sowie des Bedarfsbahnsteigs C ausgeschrieben.[11]
Barrierefrei wird der Bahnhof nach derzeitigen Planungen frühestens nach 2030 nach dem Umbau für die Neubaustrecke.