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Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist ein Bahnhof in Brandenburg, der vornehmlich die Pendlerströme der Stadt Königs Wusterhausen von und nach Berlin aufnimmt. Der Bahnhof liegt am Rande der Innenstadt und relativ weit von den großen Wohngebieten entfernt. Er gehört zum Berliner Tarifbereich C und ist Endstation der Linie S46 der S-Bahn Berlin.

Königs Wusterhausen
Bahnhofsgebäude vom Vorplatz aus gesehen
Bahnhofsgebäude vom Vorplatz aus gesehen
Bahnhofsgebäude vom Vorplatz aus gesehen
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof (Fernbahn)
Endbahnhof (S-Bahn)
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2 (Fernbahn)
1 (S-Bahn)
Abkürzung BKW
IBNR 8010193
Preisklasse 3
Eröffnung 13. September 1866
Webadresse sbahn.berlin
Profil auf Bahnhof.de Königs-Wusterhausen-1032872
Architektonische Daten
Baustil Klassizismus
Lage
Stadt/Gemeinde Königs Wusterhausen
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 17′ 48″ N, 13° 37′ 52″ O
Höhe (SO) 36 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
  • Berlin Görlitzer Bf – Görlitz (km 27,7)
  • Berlin Warschauer Straße – Königs Wusterhausen (km 27,7; KBS 200.46[1])
  • Grunow (Niederlausitz) – Königs Wusterhausen (km 58,1)
  • Königs Wusterhausen – Töpchin (km 0,0; stillgelegt)
Bahnhöfe in Brandenburg
i16


Anlagen


Der Bahnhof Königs Wusterhausen verfügt aktuell über drei Bahnsteigkanten mit den folgenden Maßen:[2]

Gleisnummer Bahnsteighöhe ü. SO Bahnsteiglänge
1 076 cm 233 m
2 103 cm 185 m
3 76 cm 140 m
Der Bahnhof verfügt über einen Seitenbahnsteig (Hausbahnsteig direkt am Bahnhofsgebäude) und einen Mittelbahnsteig, an letzterem halten auch die Züge der Berliner S-Bahn.
Der Bahnhof verfügt über einen Seitenbahnsteig (Hausbahnsteig direkt am Bahnhofsgebäude) und einen Mittelbahnsteig, an letzterem halten auch die Züge der Berliner S-Bahn.
Durchgang durch das Bahnhofsgebäude.
Durchgang durch das Bahnhofsgebäude.
Wasserturm und Stellwerk, 1990
Wasserturm und Stellwerk, 1990

Der Mittelbahnsteig mit den Gleisen 2 und 3 wurde ursprünglich auf die Höhe der S-Bahn Berlin ausgelegt, was auch seine Bahnsteighöhe von 103 cm erklärt. Um den Fahrgastwechsel für mobilitätseingeschränkte Personen einfacher zu gestalten, wurde die Seite des Bahnsteigs am Gleis 3 auf einer Länge von rund 100 m auf eine Höhe von 76 cm abgesenkt.

Der Bahnhof stellt ein Nadelöhr auf der Strecke dar. Unmittelbar nördlich des Bahnhofs wird der Nottekanal auf einer lediglich zweigleisigen Eisenbahnbrücke überquert, welche jedoch sowohl von der S-Bahn als auch vom Fern- und Regionalverkehr genutzt wird und somit jeweils nur ein Gleis zur Verfügung steht. In und aus Richtung Norden ist zudem nur Gleis 1 (Hausbahnsteig) ohne Kreuzung des S-Bahn-Gleises erreichbar.[3] Die meisten durchgehenden Zugfahrten entlang der Görlitzer Bahn im Regional-, Fern- und Durchgangsgüterverkehr werden in beiden Richtungen über Gleis 1 abgewickelt. Gleis 3 wird (abgesehen von den Zügen der RB 36 von und nach Beeskow) nur von wenigen durchgehenden Zügen auf der Görlitzer Bahn genutzt. Zur Beseitigung dieses Engpasses und Einrichtung der durchgehenden Zweigleisigkeit wäre eine umfassende Umgestaltung und betriebliche Neuorganisation des Bahnhofsbereichs erforderlich, hierfür gibt es derzeit jedoch keine konkreten Planungen.

Das Bahnhofsgebäude wurde mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt, was Auswirkungen auf planerische Aspekte eines möglichen Umbaus des Bahnhofs hat.

Direkt am Bahnhof sind 100 Fahrradstellplätze vorhanden.[4] Die täglich bis zu 500 abgestellten Fahrräder werden zwischen 6 und 18 Uhr in zwei Schichten von sechs Ein-Euro-Jobbern bewacht.[5]


Geschichte



19. Jahrhundert


Der Bahnhof Königs Wusterhausen wurde zusammen mit der Bahnstrecke Berlin–Görlitz in den Jahren 1865 und 1866 erbaut. Die Eröffnung des ersten Abschnitts von Berlin bis Cottbus fand am 13. September 1866 statt. Am 31. Dezember 1867 wurde die Strecke bis Görlitz verlängert.[6] Anfänglich wurde auf Grund des gerade ausgebrochenen Deutschen Krieges nur ein Fachwerkhaus als Empfangsgebäude errichtet. Erst 1893 entstand das Hauptgebäude in seiner heutigen Form.[7] Am 1. Oktober 1891 wurde der Vororttarif bis Königs Wusterhausen eingeführt.[6] Die wirtschaftliche Prosperität der Region, welche vor allem den Materialbedarf Berlins mit Baustoffen bediente, ließ im Jahr 1894 die Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Kleinbahn und am 20. September 1898 die Strecke in Richtung Beeskow und Frankfurt (Oder) hinzukommen. Dies ging einher mit umfangreichen Erweiterungen der Bahnanlagen im Bahnhof.[8] Unter anderem wurde für die Strecke nach Mittenwalde ein eigener Bahnsteig errichtet, welcher direkt südlich an den heutigen Hausbahnsteig angrenzt.[9]


20. Jahrhundert


Wendezug am Hausbahnsteig, 1995
Wendezug am Hausbahnsteig, 1995

Im April 1945 wurde der Verkehr auf der Görlitzer Bahn im Berliner Raum eingestellt.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1947 der dampfbetriebene Vorortverkehr vom Görlitzer Bahnhof in Berlin in Richtung Königs Wusterhausen wieder aufgenommen. Am 30. April 1951 wurde der elektrische S-Bahn-Verkehr von Grünau bis Königs Wusterhausen verlängert und in Betrieb genommen, während parallel der dampfbetriebene Vorortverkehr eingestellt wurde. Aus diesem Anlass erhielt der Bahnhof in diesem Jahr zusammen mit dem benachbarten Bahnhof Wildau sowie dem Bahnhof Hennigsdorf eines der drei ersten Gleisbildstellwerke der Deutschen Reichsbahn.[10] Der Schienenpersonennahverkehr in Richtung Mittenwalde auf der Strecke nach Töpchin wurde am 29. September 1974 auf Omnibusbetrieb umgestellt. Am 16. Oktober 1987 wurde die Fernbahnstrecke zwischen Grünau und Königs Wusterhausen elektrifiziert.[6]


21. Jahrhundert


Im Jahr 2010 wurde die Gleisinfrastruktur um Königs Wusterhausen erneuert. So wurde die Strecke bis Lübbenau im Rahmen einer zwölfmonatigen Vollsperrung auf 160 km/h ertüchtigt. Parallel wurde ab Juni 2010 die Strecke Richtung Frankfurt/Oder für zwei Monate gesperrt und auf durchgehend 80 km/h ertüchtigt. Somit war der Bahnhof Königs Wusterhausen bauzeitlich ein Kopfbahnhof. Zukünftig ist auch eine Modernisierung des anschließenden Streckenabschnitts bis Berlin-Grünau geplant. Hier wurde bereits im Jahr 2009 eine neue Signal- und Sicherungstechnik installiert. Ebenfalls sind seit Anfang 2010, finanziert durch das Konjunkturpaket II der Bundesregierung, die alten Leuchtstoffröhrenanzeigen durch moderne LCD-Anzeigen ersetzt worden. Parallel dazu wurde im Bahnhof ein Blindenleitsystem installiert.[11]


Geschichte des Fernverkehrs


Einen Überblick der Fernverkehrsverbindungen enthält folgende Tabelle:

Jahr Zugart Lauf Takt Quelle
1867 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – CottbusGörlitz 3 Zugpaare, 1 bis Cottbus
1880 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Zittau 4 Zugpaare, 1 Beschleunigter
1884 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 4 Zugpaare, 2 Beschleunigte
1900 beschleunigter Zug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 6 Zugpaare, 1 Beschleunigter
1936 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – HirschbergGlatz Hbf 1 Zugpaar
1936 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Hirschberg 1 Zugpaar
1936 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 2 Zugpaare
1939 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – HirschbergGlatz Hbf 1 Zugpaar
1939 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Hirschberg 1 Zugpaar
1939 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 2 Zugpaare i. V. m.
1941 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – HirschbergGlatz Hbf 1 Zugpaar
1941 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Hirschberg 1 Zugpaar
1941 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 2 Zugpaare
1943 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – HirschbergGlatz Hbf 1 Zugpaar
1943 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Hirschberg 1 Zugpaar
1943 Personenzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 1 Zugpaar
1944/45 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Hirschberg 2 Zugpaare i. V. m.
1944/45 Eilzug Berlin Görlitzer Bahnhof – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 1 Zugpaar
1948/49 Eilzug Berlin Zoologischer Garten – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 1 Zugpaar
1980/81 Eilzug Berlin Schöneweide – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz – Zittau 4 Zugpaare, 3 bis Zittau
1980/81 Eilzug Königs Wusterhausen – Cottbus – HoyerswerdaBautzen 1 Zugpaar
1980/81 D-Zug Berlin Schöneweide – Königs Wusterhausen – Senftenberg – Hoyerswerda – Bautzen 2 Zugpaare
1980/81 D-Zug Köln HbfMagdeburg Hbf – Berlin-Schönefeld Flughafen – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 1 Zugpaar
1981/82 Eilzug Berlin Schöneweide – Königs Wusterhausen – Cottbus – Weißwasser – Görlitz – Zittau 4 Zugpaare, 3 bis Zittau
1981/82 Eilzug Königs WusterhausenCottbus 1 Zugpaar
1981/82 D-Zug Berlin Schöneweide – Königs Wusterhausen – Hoyerswerda – Bautzen 2 Zugpaare
1981/82 D-Zug Köln Hbf – Magdeburg Hbf – Berlin Flughafen Schönefeld – Königs Wusterhausen – Cottbus – Görlitz 1 Zugpaar

Bis zur Einstellung der Interregioverkehre zum Sommerfahrplan 2001[12] hatte Königs Wusterhausen stets Fernverkehrsverbindungen nach Cottbus und Görlitz in Richtung Süden und zu wechselnden Zielen in Richtung Berlin. Anschließend war Königs Wusterhausen bis 2012 kein Fernverkehrshalt. Der Intercity von Norddeich Mole nach Cottbus und der EC 99 von Hamburg nach Kraków fuhren ohne Halt durch Königs Wusterhausen. Seit Dezember 2012 hält ein IC-Zugpaar in Königs Wusterhausen.


Personenverkehr


Ein Doppelstockwagen im Regionalverkehr im Bahnhof Königs Wusterhausen auf dem Weg nach Cottbus
Ein Doppelstockwagen im Regionalverkehr im Bahnhof Königs Wusterhausen auf dem Weg nach Cottbus
Die Regionalbahn 36 auf dem Weg nach Frankfurt (Oder)
Die Regionalbahn 36 auf dem Weg nach Frankfurt (Oder)

Fernverkehr


Ein Intercity-Zugpaar der Linie 56 von Norddeich Mole nach Cottbus hält in Königs Wusterhausen.


Regionalverkehr


Seit dem 12. Dezember 2004 fährt neben der DB Regio auch die Ostdeutsche Eisenbahn sowie seit 14. Dezember 2014 die Niederbarnimer Eisenbahn.

Linie Verlauf EVU Takt (min)
RE 2 WismarSchwerinWittenbergeBerlin-SpandauBerlinKönigs WusterhausenLübben (Spreew)Cottbus Ostdeutsche Eisenbahn 60 min
RB 22 Königs WusterhausenFlughafen BER – Terminal 1-2 – Saarmund – Golm – Potsdam DB Regio 60 min
RB 24 Eberswalde – Bernau (b Berlin) – Berlin-LichtenbergBerlin OstkreuzKönigs Wusterhausen – Calau – Senftenberg DB Regio 60 min
RB 36 Königs Wusterhausen – Storkow (Mark) – Beeskow – Müllrose – Frankfurt (Oder) Niederbarnimer Eisenbahn 60 min
Westend Messe Nord/ICC Westkreuz Halensee Hohenzollerndamm Heidelberger Platz Bundesplatz Innsbrucker Platz Schöneberg Südkreuz Tempelhof Hermannstraße Neukölln Köllnische Heide Baumschulenweg Schöneweide Johannisthal Adlershof Grünau Eichwalde Zeuthen – Wildau Königs Wusterhausen || S-Bahn Berlin 20 min
Stand: 12. Dezember 2021

Busverbindungen


Die Bushaltestelle auf der Westseite
Die Bushaltestelle auf der Westseite
Die neugestaltete Bushaltestelle auf der Ostseite
Die neugestaltete Bushaltestelle auf der Ostseite

Der Bahnhof der Stadt wird durch eine Reihe von Buslinien der RVS sowie einer vom Privatunternehmen Herz-Reisen aus Zossen bedient, welche aber in teilweise sehr unterschiedlichen Taktzeiten verkehren. Insgesamt steuern 14 Buslinien den Bahnhof an. Die zwei Abfahrtsbereiche westlich und östlich der Bahn sind durch eine Fußgängerunterführung unter den Gleisen des Bahnhofs verbunden.

Linie Abfahrtsseite Ziel
721 Storkower Straße Kablow-Ziegelei
722 Storkower Straße Bindow
723 Storkower Straße Friedersdorf/Kolberg
724 Am Wasserturm Streganz
727 Am Wasserturm Teupitz (weiter als Linie 725 nach Münchehofe)
728 Am Wasserturm Töpchin
729 Am Wasserturm Zossen
730 Am Wasserturm Brusendorf
733 Storkower Straße Berlin-Schmöckwitz
735 Am Wasserturm Wildau A10-Center/S-Bahnhof Flughafen Schönefeld
736 Am Wasserturm S-Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld (über Wildau Bhf.)
737 Am Wasserturm Wildau A10-Center (über Wildau Bhf.)
739 Am Wasserturm Stadtlinie Königs Wusterhausen
790 Am Wasserturm Mittenwalde/ Zossen/ Rangsdorf

Güterverkehr


Der Güterbahnhof: Links die Gleisanlagen mit zwei Diesellokomotiven der DB-Baureihe 298, rechts der ehemalige Güterschuppen und die Ladestraße
Der Güterbahnhof: Links die Gleisanlagen mit zwei Diesellokomotiven der DB-Baureihe 298, rechts der ehemalige Güterschuppen und die Ladestraße

Der Güterbahnhof hatte schon zu Anfang eine Bedeutung für den Transport von Braunkohle aus der Lausitz, Böhmen und dem Riesengebirge. Parallel wurden die Güterwagen von den beiden abzweigenden Nebenbahnen Richtung Beeskow und Zossen hier zusammengestellt. Vor allem der Abtransport von Produkten aus den heutigen Ortsteilen Zernsdorf, Kablow und Niederlehme nach Berlin wurde über den Bahnhof sichergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Versorgungsgüter für Berlin auf Grund der zerstörten Eisenbahninfrastruktur bereits in Königs Wusterhausen umgeladen oder in Richtung Mittenwalde umgeleitet, weshalb zu dieser Zeit der Güterbahnhof eine zentrale Position für Warenströme aus Richtung Südosten einnahm.[13] Der Güteranschluss aus Richtung Mittenwalde wurde nach der Stilllegung des Güterverkehrs zum 1. Januar 2001 bei der Sanierung des Königs Wusterhausener Gleisbettes gekappt.[14] Im Gegensatz dazu wurde die Strecke nach Frankfurt (Oder) im Jahr 2010 teilweise saniert.

Heute stellt der Güterbahnhof Königs Wusterhausen vor allem das Gleisfeld für die Zusammenstellung und Auflösung der Güterverkehre zum Binnenhafen Königs Wusterhausen dar. Es erreichen den Bahnhof bis zu sieben Ganzzüge pro Tag. Die Züge transportieren hauptsächlich Kohle aus Polen für das Kraftwerk Klingenberg in Berlin-Rummelsburg, welche im Hafen auf Binnenschiffe umgeladen wird. Jährlich wird die Zusammenstellung von rund 36.000 Waggons für den Hafen abgewickelt[15], die anschließend von der Hafenbahn übernommen und in das Hafengelände überführt werden.


Zukunft


Personentunnel vor dem Umbau, 2012
Personentunnel vor dem Umbau, 2012
Neuer Ostzugang des Personentunnels, 2014
Neuer Ostzugang des Personentunnels, 2014

Mit der Neugestaltung der Landesstraße durch den Tunnel sollte einerseits der straßenseitige Engpass (keine Passiermöglichkeit für LKW und Busse) behoben werden und andererseits die Trennung der Ostseite des Bahnhofs vom Rest der Stadt beseitigt werden. Letzteres sollte mittels Tunneldurchstich der Fußgängerunterführung zur Ostseite des Bahnhofs erfolgen.[16] Planungen von 2007 sahen einen Bedarf von 1000 weiteren PKW-Stellplätzen, der durch ein bewirtschaftetes Parkhaus gedeckt werden soll.[9]

Eine Planungswerkstatt der Stadt hat eine Szenarioanalyse durchgeführt und eine Vorzugsvariante erarbeitet. Daraus wurden folgende Maßnahmen abgeleitet und einen dazugehörigen Zeitplan erarbeitet. Diese Analyse wurde dem Stadtrat vorgelegt und muss in einer Machbarkeitsstudie noch bestätigt werden[17]:

Zeitraum Maßnahmen Bauherr
2012 Neubau Parkhaus (Nord) (P+R) Stadt
2012 Grunderwerb und Rückbau Schuppen u. Ä. Ostseite Stadt
2012 Ausbau Buswendeschleife Nordost Stadt
2013 grundhafter Ausbau Storkower Straße Landesbetrieb Straßenwesen
2013 Sanierung und Durchstich Personenunterführung Deutsche Bahn
2013 Neubau Zugang Personenunterführung Westseite (vsl. Treppe + Aufzug) Deutsche Bahn
2013 Neubau Zugang Personenunterführung Ostseite (vsl. Treppe + Rampe) Deutsche Bahn
2013 Neubau B+R-Anlage Ostseite (überdacht) Stadt
2013 Neubau Bushaltestelle am Zugang Personenunterführung Ostseite Stadt
2014 Neubau B+R-Anlage Westseite (Fahrradparkhaus) Stadt
2014/15 Umbau Straßenunterführung Storkower Straße DB AG
2015 Optionale Erweiterung P+R-Anlage Ost/Storkower Straße Stadt
Bauarbeiten zur Verlängerung des Fußgängertunnels und Neubau des östlichen Vorplatzes (im Hintergrund)
Bauarbeiten zur Verlängerung des Fußgängertunnels und Neubau des östlichen Vorplatzes (im Hintergrund)

Am östlichen Bahnhofsvorplatz sollten mit im Jahr 2012 bewilligten Fördermitteln vier Bushaltestellen mit überdachtem Warte- und Infobereich, eine dynamische Fahrgastinformation und eine öffentliche Toilette gebaut werden. Weiterhin sollten 168 überdachte Fahrradabstellplätze sowie 88 Pkw-Stellplätze an der Storkower Straße entstehen. Für die weitere Neugestaltung im Bahnhofsumfeld stellte die Europäische Union rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wurde auf der Ostseite des Bahnhofs der Zugang einschließlich Treppe und Rampe neu gebaut. Die Treppenanlage zum angrenzenden Parkplatz und der Bahnhofsvorplatz wurden neu gestaltet. Auf der Westseite des Bahnhofs wurde der Zugang zu den Bahnsteigen überdacht. Mit Mitteln der Deutschen Bahn und der Stadt erfolgte die Erneuerung und der barrierefreie Ausbau des Bahnsteigtunnels sowie der Durchstich des Tunnels bis zur Ostseite des Bahnhofs.[18]

Im Sommer 2013 begannen die Arbeiten zur Errichtung des neuen Fußgängertunnels. Hierzu wurde am südlichen Bahnsteigende eine provisorische Fußgängerbrücke errichtet, anschließend konnte der Ausgang vom Mittelbahnsteig zur Straßenunterführung geschlossen sowie der alte Fußgängertunnel abgebrochen werden. Der neue Fußgängertunnel reicht bis zur Storkower Straße und verfügt über Aufzüge zu den Bahnsteigen.[19] Im Zuge dieser umfangreichen Baumaßnahmen im Bahnhofsumfeld erfolgte jedoch keine Umgestaltung der Gleisanlagen zur Verbesserung der betrieblichen Situation im Bahnhof.

Laut Landesnahverkehrsplan 2018 des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg sind ein Kehrgleis und der vollständig zweigleisige Ausbau der Görlitzer Bahn im Bereich des Bahnhofs geplant. Der RE 2 soll ab Dezember 2022 nur noch bis Nauen verkehren und zwischen Berlin und Lübbenau Taktverdichter in der Hauptverkehrszeit erhalten.[20] Im April 2020 wurde der Planfeststellungsbeschluss für den Wiederaufbau des um 2008 aufgegebenen Kehrgleises erlassen,[21] dieses ging im Mai 2022 in Betrieb.[22]

Ab 2022 soll die Eisenbahnüberführung über die Storkower Straße erneuert und hierbei aufgeweitet sowie die Durchfahrtshöhe vergrößert werden. Der parallel liegende Fußgängertunnel wird in diesem Zuge zurückgebaut. Die Baukosten werden auf mindestens 20 Millionen Euro veranschlagt.[23]

Unter Berücksichtigung des hinzukommenden Fernverkehrs würde der Zielbetrieb folgendermaßen aussehen:

Linie Verlauf Betreiber Takt
IC 56 (Norddeich Mole –) Oldenburg (Oldb)BremenHannoverMagdeburgBerlin HauptbahnhofKönigs WusterhausenCottbus DB Fernverkehr einzelnes Zugpaar
RE 2 Nauen – Berlin-SpandauBerlin Zoologischer GartenKönigs WusterhausenLübben (Spreew) – Cottbus DB Regio 060 min (Nauen–Cottbus)
030 min (Berlin–Lübbenau HVZ)
RE 7 DessauBad BelzigPotsdam Medienstadt BabelsbergBerlin-WannseeBerlin OstbahnhofKönigs WusterhausenLübbenau (Spreew)CalauSenftenberg DB Regio 060 min
RB 22 Königs WusterhausenFlughafen BER – Terminal 1-2GolmPotsdam DB Regio 060 min
RB 36 Königs WusterhausenStorkow (Mark)BeeskowFrankfurt (Oder) Niederbarnimer Eisenbahn 060 min
Westend Messe Nord/ICC Westkreuz Halensee Hohenzollerndamm Heidelberger Platz Bundesplatz Innsbrucker Platz Schöneberg Südkreuz Tempelhof Hermannstraße Neukölln Köllnische Heide Baumschulenweg Schöneweide Johannisthal Adlershof Grünau Eichwalde Zeuthen – Wildau Königs Wusterhausen S-Bahn Berlin 020 min
Königs WusterhausenZeuthenGrünauAdlershofSchöneweideOstkreuzGreifswalder StraßeBornholmer StraßePankowBlankenburgSchönfließHohen NeuendorfBirkenwerder S-Bahn Berlin 020 min (nur Mo–Fr in HVZ)

Im zweiten Quartal 2013 gab der VBB bekannt, dass angesichts der Verzögerungen bei der Eröffnung des neuen Flughafens BER und dessen schienenseitiger Verkehrsanbindung zum Jahresfahrplan 2014 zunächst eine Durchbindung der als Teil der Linie RB 14 verkehrenden Zugläufe Senftenberg – Königs Wusterhausen – Schönefeld Flughafen über Berlin Südkreuz nach Berlin Hauptbahnhof (tief) angestrebt ist.[24] Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 ist dies mit der neuen Linie RB 19 Senftenberg – Königs Wusterhausen – Flughafen Schönefeld – Berlin-Gesundbrunnen umgesetzt. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2015 übernimmt die Linie RB 24 den Verkehr nach Senftenberg über Berlin-Ostkreuz. Mit der Betriebsaufnahme des Vergabenetzes Elbe-Spree im Dezember 2022 soll der RE 7 aus Dessau auf dem Linienast nach Senftenberg die RB 24 ersetzen.[20]

Die Linie RB 22 wurde von Schönefeld nach Königs Wusterhausen verlängert, nachdem diese Mitte der 1990er Jahre wegen zu geringer Nachfrage eingestellt worden war.[25][24]

Der Deutsche Bahnkundenverband bemängelt, dass im Bahnhof Königs Wusterhausen ein weiterer Bahnsteig fehlt und diese Erweiterung bisher nicht vorgesehen ist.[26]



Commons: Bahnhof Königs Wusterhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stationsausstattung Königs Wusterhausen. DB Station&Service, abgerufen am 10. Mai 2019.
  2. Gleise in Serviceeinrichtungen – Bf Königs Wusterhausen. (PDF) DB Netz AG, abgerufen am 22. Januar 2014.
  3. Angaben (PDF; 4,6 MB) der DB auf Seite 20; abgerufen 25. Januar 2010.
  4. Artikel in der taz, abgerufen am 25. Januar 2010.
  5. private Homepage zur Strecke Berlin-Görlitz
  6. Historientafel am Gebäude des Bahnhofs Königs Wusterhausen; auch hier@1@2Vorlage:Toter Link/sbahn.foren-city.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. online einsehbar; abgerufen am 29. August 2010.
  7. Historie auf beefland.de
  8. Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Königs Wusterhausen vom 14. Dezember 2007
  9. Erich Preuß, Reiner Preuß: Chronik der Deutschen Reichsbahn 1945–1993, Eisenbahn in der DDR. GeraMond, München 2009, ISBN 978-3-7654-7094-3, S. 35
  10. Konjunkturpaket: Mängel an Bahnhöfen verschwinden. In: Märkische Allgemeine, 30. Oktober 2009, abgerufen am 26. Januar 2010.
  11. Angabe in privater Homepage zur Görlitzer Bahn; abgerufen am 6. März 2011.
  12. Homepage über die Eisenbahngeschichte im Raum Königs Wusterhausen; abgerufen am 13. Februar 2010.
  13. Brandenburgnetz 2020. Papier zum Schienengüterverkehr in Brandenburg 2020 vom BUND. S. 10, archiviert vom Original am 11. April 2009; abgerufen am 13. Februar 2010.
  14. Zahlen des Hafenbetreibers. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 13. Februar 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hafenkw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  15. Artikel in der Märkischen Allgemeinen; abgerufen am 21. Januar 2010.
  16. Nachbereitung der Planungswerkstatt mit Untersuchung verschiedener Szenarien und Empfehlung für Stadtrat. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 15. Juni 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.koenigs-wusterhausen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Vogelsänger bringt fast 2,5 Millionen Euro Fördermittel für Bahnhofsumfeld in Königs Wusterhausen. (Nicht mehr online verfügbar.) Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, 4. Januar 2013, archiviert vom Original am 27. Dezember 2015; abgerufen am 21. Januar 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mil.brandenburg.de
  18. Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 12, 2013, S. 240.
  19. Landesnahverkehrsplan 2018. (PDF; 8,2 MB) Abgerufen am 7. Januar 2018.
  20. Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben „Erweiterung ESTW-A Königs Wusterhausen mit einem zusätzlichen Kehrgleis 302“. (Nicht mehr online verfügbar.) Eisenbahn-Bundesamt, 6. April 2020, ehemals im Original; abgerufen am 21. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.eba.bund.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  21. Brandenburg/Berlin – Kurzmeldungen. In: Bahn-Report. Nr. 4, 2022, S. 37.
  22. So aufwendig soll der Neubau der Eisenbahnbrücke werden. In: Märkische Allgemeine. 5. April 2019, abgerufen am 19. Februar 2021.
  23. VBB-Vortrag Hans Leister Regionalkonferenz Doberlug-Kirchhain 2013. (PDF; 2,3 MB) Archiviert vom Original am 1. Februar 2016; abgerufen am 15. Mai 2013.
  24. Überblick (Memento vom 23. Juni 2010 im Internet Archive) zum Sommerfahrplan 1996.
  25. Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband e. V. vom 23. Januar 2015, zurzeit online bei: Lok-Report News Freitag (Memento des Originals vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lok-report.de

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- [de] Bahnhof Königs Wusterhausen

[en] Königs Wusterhausen station

Königs Wusterhausen is a railway station for the town of Königs Wusterhausen in Brandenburg. It is the southern terminus of the S-Bahn line .



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