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Der Bahnhof Eichenberg ist der einzige Bahnhof der Gemeinde Neu-Eichenberg im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen. Er liegt östlich der historischen Ortslage jenseits der B 27 im Ortsteil Eichenberg-Bahnhof.

Eichenberg
Empfangsgebäude
Empfangsgebäude
Empfangsgebäude
Daten
Lage im Netz Kreuzungsbahnhof
Bahnsteiggleise 7
Abkürzung HEBG
IBNR 8000090
Preisklasse 4
Profil auf Bahnhof.de Eichenberg-1036482
Lage
Stadt/Gemeinde Neu-Eichenberg
Ort/Ortsteil Eichenberg-Bahnhof
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 22′ 31″ N,  55′ 17″ O
Eisenbahnstrecken
  • Bebra–Göttingen (km 227,3)
  • Halle–Kassel (km 170,5)
  • Velmeden–Eichenberg (km 25,0) (stillgelegt)
Bahnhöfe in Hessen
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Geschichte


Der Eichenberger Bahnhof entstand 1869 mit Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Halle–Kassel.

1876 wurde der Teilabschnitt Niederhone–Eichenberg–Friedland (Han) der Bahnstrecke Göttingen–Bebra fertiggestellt. Damit wurde Eichenberg zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Um die Wasserscheiden zwischen Fulda und Werra bei Cornberg und zwischen Werra und Leine bei Eichenberg zu überwinden, waren erhebliche Steigungen und vier Tunnel notwendig, wodurch die Strecke sehr kurvenreich wurde.

Am 15. Dezember 1915 wurde die 25 km lange Gelstertalbahn von Velmeden über Großalmerode Ost nach Eichenberg eröffnet. Im Güterverkehr diente sie vor allem dem Transport von Braunkohle aus dem Nordhessischen Braunkohlerevier.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Eichenberg Grenzbahnhof. Hier fanden die Kontrollen zwischen britischer und amerikanischer Zone statt, am 1. November 1948 wurden sie in Richtung Norden (britische Zone) aufgehoben, ein Jahr später auch in Richtung Süden (amerikanische Zone). Der Zugverkehr zwischen Eichenberg und Arenshausen war dagegen eingestellt. Eine Öffnung wurde seitens der westlichen Verwaltung abgelehnt, da der Bahnhof Eichenberg durch die Kontrollen schon überlastet war. Im Helmstedter Abkommen von 1949 wurde eine Öffnung der Strecke zwar beschlossen, aber später nicht umgesetzt. Die Gleise zwischen Eichenberg und Arenshausen waren seit 1948 demontiert.

Am 2. Juni 1973 wurde der Personenverkehr auf der Gelstertalbahn eingestellt. Am 31. Dezember 2001 wurde auch der Restgüterverkehr von Eichenberg nach Witzenhausen Süd beziehungsweise zur Papierfabrik beendet.

1989 wurde die Wiederinbetriebnahme des Streckenstückes Eichenberg–Arenshausen als einer der ersten Lückenschlüsse im Rahmen der VDE-Projekte erwogen. Schon am 6. Januar 1990 fanden erste Vermessungsarbeiten statt. In Eichenberg wurde der ungenutzte östliche Bahnsteig (Gleise 10 und 11) komplett erneuert und verlängert, der Zugang zur Unterführung wurde wiederhergestellt. Auch wurde an der Strecke nach Kassel eine Weichenverbindung verlegt, um im Ost-West-Verkehr eine höhengleiche Kreuzung der Nord-Süd-Strecke zu vermeiden. Am 26. Mai 1990 wurde der neue Bahnsteig in Betrieb genommen.

Züge zwischen Nordhausen und Göttingen mussten südlich der Bahnsteige die Fahrtrichtung wechseln, so dass keine planmäßigen Fahrten in dieser Relation vorgesehen wurden. Für sie wurde die Eichenberger Kurve als Verbindungskurve am Nordkopf des Bahnhofes neu gebaut und 1998 in Betrieb genommen.

Hier verkehrt der Regional-Express Linie RE 1 von Göttingen in Richtung Erfurt; der Bahnhof Eichenberg wird somit weiterhin umfahren.

Am 22. Januar 2020 ereignete sich im Bahnhof Eichenberg ein Zugunfall, bei dem vier Gleisarbeiter verletzt wurden, zwei davon schwer. Ein Güterzug kollidierte mit dem Ausleger eines Kranes.[1]


Gleisanlagen


Gleisanlagen des Bahnhofs Eichenberg (2007)
Gleisanlagen des Bahnhofs Eichenberg (2007)
Blick in die entgegengesetzte Richtung nach Arnstein (1992)
Blick in die entgegengesetzte Richtung nach Arnstein (1992)
Letzter Betriebstag Gelstertalbahn 1973, Gleise 12 und 13
Letzter Betriebstag Gelstertalbahn 1973, Gleise 12 und 13

Der Bahnhof Eichenberg besitzt noch heute umfangreiche Gleisanlagen. Der Personenverkehr wird an sieben Bahnsteiggleisen abgewickelt.

Die Nummerierung beginnt auf der Nordwestseite am Empfangsgebäude.

Die Gleise 1 bis 6 schließen sich im Norden an die Strecke nach Göttingen an, die Gleise 10 bis 12 an diejenige Richtung Leinefelde.

Die Bahnsteige des Bahnhofs Eichenberg sind nicht barrierefrei nur über die Treppen der Personenunterführung zu erreichen. Der Einbau eines Fahrstuhls ist geplant.


Betrieb


Umsteigeknoten zwischen den Cantus-Zügen in Eichenberg
Umsteigeknoten zwischen den Cantus-Zügen in Eichenberg

Eichenberg gehört wie ganz Nordhessen zum Tarifgebiet des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV), ist gleichzeitig aber auch in den Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) integriert.

Der Eichenberger Bahnhof ist Knotenpunkt der altenNord-Süd-Strecke (Bahnstrecke Göttingen–Bebra) und der Halle-Kasseler Eisenbahn. Es bestehen im Personenverkehr Direktverbindungen nach Witzenhausen, Hann. Münden, Kassel Hauptbahnhof/Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen, Leinefelde, Nordhausen, Halle (Saale), Mühlhausen, Erfurt, Eschwege, Bebra und teilweise nach Bad Hersfeld und Fulda. Der Personenverkehr Göttingen–Kassel und Göttingen–Bebra wird seit 2005 von der cantus Verkehrsgesellschaft ausgeführt. Richtung Halle verkehren seit 13. Dezember 2015 Elektrotriebzüge der Baureihe 442 die von der Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben werden. Die Linie nach Erfurt wird seit Dezember 2013 mit Dieseltriebwagen der Baureihe 642 von DB Regio befahren, die die Erfurter Bahn ablöste.

In Eichenberg halten folgende Regionalexpress- und -bahnlinien:

Linie Linienweg Takt[2] Betreiber Fahrzeuge im Regelbetrieb
RE2 Kassel-Wilhelmshöhe Hann Münden – Witzenhausen Nord Eichenberg Arenshausen Uder Heilbad Heiligenstadt Leinefelde Silberhausen Dachrieden Mühlhausen (Thür) – (Großengottern Schönstedt –)* Bad Langensalza – (Gräfentonna –)* Döllstädt – (Kühnhausen – Erfurt Nord –)* Erfurt Hbf
* nur einzelne Züge in Tagesrandlage
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min DB Regio Südost Siemens Desiro Classic
RE9 Kassel-Wilhelmshöhe Hann Münden – Witzenhausen Nord Eichenberg Heilbad Heiligenstadt Leinefelde – Nordhausen Sangerhausen Halle (Saale) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min Abellio Rail Mitteldeutschland Bombardier Talent 2 (drei- oder fünfteilig)
RB83 Göttingen Friedland (Han) Eichenberg – Witzenhausen Nord Gertenbach Hedemünden Hann Münden Speele Fuldatal-Ihringshausen Vellmar-Niedervellmar Kassel Hbf
(fährt im Abschnitt Göttingen – Eichenberg mit RB87 vereinigt)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min cantus Stadler Flirt
RB87 Göttingen Friedland (Han) Eichenberg Bad Sooden-Allendorf Eschwege-Niederhone Eschwege Eschwege-Niederhone Wehretal-Reichensachsen Sontra Bebra
(fährt im Abschnitt Göttingen – Eichenberg mit RB83 vereinigt)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min cantus Stadler Flirt

Empfangsgebäude


Empfangsgebäude im Sommer 2014
Empfangsgebäude im Sommer 2014

Das Gebäude wurde im März 2013 auf einer öffentlichen Versteigerung angeboten[3]. Bis Mitte März 2014 waren hier die Türen und Fenster vernagelt.


Siehe auch



Literatur




Commons: Eichenberg train station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. hessenschau.de: Schwerverletzte bei Unfall mit Güterzug. (Nicht mehr online verfügbar.) 23. Januar 2020, archiviert vom Original am 20. September 2020; abgerufen am 24. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hessenschau.de
  2. NVV: RegionalExpress und RegionalBahn. Abgerufen am 18. März 2021.
  3. Claas Michaelis (clm): Bahn AG versteigert Gebäude in Eichenberg: Bahnhof für 7000 Euro. In: hna.de. Hessisch/Niedersächsische Allgemeine (Online-Ausgabe), 13. März 2013, abgerufen am 4. September 2021.

На других языках


- [de] Bahnhof Eichenberg

[en] Eichenberg station

Eichenberg station is the only station in the municipality of Neu-Eichenberg in the German state of Hesse. It is located in the hamlet of Eichenberg-Bahnhof, which lies east of and on the other side of federal highway B 27 to the historic village of Eichenberg.



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