Die Gelenktriebwagen NGT DXDD (Niederflurgelenktriebwagen Drehgestell 10 Achsen, Typ Dresden) bilden bei der Straßenbahn Dresden die dritte Generation von Triebwagen mit Niederflurtechnik. Bis Ende 2023 beschaffen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) 33 dieser Triebwagen; der Vertrag beinhaltet eine Option für weitere 7 Einheiten.
Die Wagen werden bei Alstom (vormals Bombardier Transportation) in den Werken Bautzen und Görlitz hergestellt und wie die Wagen der zweiten Generation (NGT D12DD und NGT D8DD) der Produktserie Flexity Classic zugeordnet. Sie sollen die Nummern 2901 bis 2924 (24 Einrichtungsfahrzeuge, ER) und 2981 bis 2989 (9 Zweirichtungsfahrzeuge, ZR) tragen.[1]
Bei Straßen- und Gleisbauarbeiten im Bereich der Dresdner Straßenbahn haben die Dresdner Verkehrsbetriebe im Rahmen ihres Stadtbahnkonzepts die Gleisabstände erhöht, damit langfristig breitere Fahrzeuge beschafft werden können. Mit ihren 2,65 Metern Breite sind die NGT DXDD 35 cm breiter als die Bestandsfahrzeuge, wodurch beidseits des Mittelgangs generell zwei Sitze nebeneinander angeordnet werden können. Die Neufahrzeuge sollen zuerst auf der Linie 2 verkehren, wo der Gleisabstand schon durchgehend 3 Meter beträgt. Später sollen sie auch auf den stark frequentierten Linien 3 (nach Ausbau der Großenhainer Straße) und 7 eingesetzt werden, bei letzterer steht der seit Mitte der 1990er Jahre geplante Ausbau der Königsbrücker Straße noch bevor. Im Querschnitt sind die Wagen erst oberhalb der Bahnsteigkante breiter, sodass bestehende Haltestellen nicht umgerüstet werden müssen.[1]
Am 8. Januar 2020 wurde im Verkehrsmuseum Dresden zum ersten Mal ein 1:1-Modell des vorderen ersten Wagenteils der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgt dann in den Bombardier Standorten Görlitz, Bautzen, Wien und Siegen, die Endmontage in Bautzen. Am 17. September 2021 wurde der erste Triebwagen an die DVB ausgeliefert.[2] Auf eine Ausstattung der Wagen mit WLAN wurde im Gegensatz zu einer früheren Ankündigung zunächst verzichtet.[3]
Die Dresdner Verkehrsbetriebe stellten den ersten Triebwagen mit der Nummer 2901 vom 1. bis zum 3. Oktober 2021 im Betriebshof Gorbitz in einem Rollout zahlreichen geladenen Gästen, der Presse und der Öffentlichkeit mit einer Lasershow öffentlich vor.[4] Die erste Fahrt im Linienbetrieb soll frühestens im Herbst 2022 erfolgen.[5]
Eine Einheit besteht aus fünf Teilen. Die beiden Endwagen laufen auf je zwei Triebdrehgestellen, der kurze Mittelwagen auf einem antriebslosen Laufgestell. Dazwischen sind zwei laufwerkslose Kastenteile mit niederflurigen Böden eingehängt. Als Anfahrbeschleunigung wird ein Wert von 1,14 m/s², als Bremsverzögerung 1,2 m/s² angegeben. Die maximal zu befahrende Steigung beträgt 80 ‰.
Gegenüber den von 1995 bis 1998 gelieferten, 30 Meter langen Gelenktriebwagen NGT6DD der ersten Generation können die etwa 43 Meter langen NGT DXDD rund 100 Fahrgäste mehr und somit maximal 290 Personen aufnehmen.[1] Die neuen Fahrzeuge bieten einen Niederfluranteil von 65 %. Die Fußbodenhöhe beträgt im Einstiegsbereich 280 mm, im sonstigen Niederflurbereich 325 mm und über den Drehgestellen 530 mm. Die Fahrgasträume sind mit einer Klimaanlage ausgerüstet.
NGTx-Baureihe: NGT6DD | NGT8DD | NGT D8DD | NGT D12DD | NGT12-LEI | NGT DXDD
Flexity-Baureihe: Flexity | Flexity 2 | Flexity Berlin | Flexity Classic | Flexity Freedom | Flexity Link | Flexity Outlook (Cityrunner | Eurotram) | Flexity Swift | Flexity Wien | Flexity Zürich
Andere: Incentro | Tram 2000 | Variobahn | VBZ Be 5/6