Die Flexity Wien (Eigenbezeichnung FLEXITY Wien) sind niederflurige Straßenbahnwagen der Flexity-Reihe von Alstom (vormals Bombardier Transportation). Sie sind eine Weiterentwicklung des Grundtyps Adtranz Incentro.
Im Herbst 2013 schrieben die Wiener Linien die Beschaffung der nächsten Fahrzeuggeneration neu aus.[1] Ende 2014 wurde dann die Bestellung von 119 Einheiten des Grundtyps Alstom Flexity (zum Bestelllzeitpunkt Bombardier Flexity) bekanntgegeben. Die Auslieferung soll in den Jahren 2018 bis 2026 erfolgen. Die Order mit einem Auftragsvolumen von 562 Millionen Euro umfasst auch einen Wartungsvertrag und eine Option auf weitere 37 Einheiten.[2][3] Der Vergabe vorangegangen war eine erfolglose Beschwerde der unterlegenen Firma Siemens gegen die Entscheidung beim Verwaltungsgericht Wien.[4] Intern trägt die Baureihe Flexity Wien die Typenbezeichnung „D“.[5]
Die auf dem Typ Adtranz Incentro basierenden Straßenbahnwagen sind fünfteilige Multigelenkwagen in Einrichtungsbauart. Sie werden in einer einheitlichen Länge von 34 Metern geliefert und weisen sechs Doppeltüren auf – eine weniger als die Langversion des zuletzt beschafften Typs ULF. Um ebenerdiges Einsteigen zu garantieren, beträgt die Einstiegshöhe eines 211 Personen fassenden Triebwagens 215 Millimeter.[6] Wegen des mit 21 % im Vergleich zur den Typen E2 und ULF geringeren Sitzplatzanteils wurden die Flexity kritisiert.[7]
Die im Werk Wien gefertigten Gelenkwagen werden seit Ende 2017 an die Wiener Linien ausgeliefert, der erste Zug war zwischen Dezember 2018 und August 2019 vom Betriebsbahnhof Favoriten aus auf der Linie 67 im Einsatz. Seit September 2019 wurden die bis dahin abgenommenen fünf Züge auf der Linie 6 eingesetzt.[8] Bis Ende 2019 hätten nach ursprünglicher Planung 16 Fahrzeuge in Betrieb sein sollen, tatsächlich waren sieben ausgeliefert und sechs in Betrieb.[9][10] Seit 7. September 2020 wird ein Teil der Ausläufe der Linie 11 (faktischer Nachfolger der Linie 67) mit Flexitys bestritten.[11] Seit 6. April 2021 werden die Garnituren des Types Flexity auch auf der Wiener Ringstraße als Linie 71 eingesetzt – seit 14. Februar 2022 außerdem auf dem Gürtel als Linie 18. Ab 5. September 2022 werden drei Flexitys auf dem Betriebsbahnhof Rudolfsheim stationiert, aber die Straßenbahnen werden vorerst nur auf der Straßenbahnlinie 18 eingesetzt, weil die Straßenbahnlinie 18 ihre Straßenbahnen aus den Betriebsbahnhöfen Favoriten und Rudolfsheim bekommt.[12] Laut einigen Insidern wird ab 9. Jänner 2023 auch die Linie 60 mit den neuen Flexitys betrieben werden.[13]
Im März 2020 waren sämtliche Flexity-Einheiten abgestellt. Als Grund wurden von den Wiener Linien „Unregelmäßigkeiten bei den Antrieben“ genannt.[14] Nach Nachbesserungen durch Bombardier waren bereits sechs Tage nach der Abstellung wieder drei der zu diesem Zeitpunkt sieben ausgelieferten Flexitys im Netz unterwegs.
Am 15. Oktober 2019 wurde der Triebwagen 306 für Testfahrten im Netz der Graz Linien nach Graz transportiert. Auf Grundlage dieser und weiterer Testfahrten mit Münchner Avenios soll die nächste Fahrzeuggeneration für die Straßenbahn Graz ausgeschrieben werden. Dazu wurde das Fahrzeug von Bombardier mit grünen Folien und den Werbesprüchen „I man i tram - a neicha Cityrunner fia Graz“ und „Aus Österreich für Österreich“ beklebt.[15]
NGTx-Baureihe: NGT6DD | NGT8DD | NGT D8DD | NGT D12DD | NGT12-LEI | NGT DXDD
Flexity-Baureihe: Flexity | Flexity 2 | Flexity Berlin | Flexity Classic | Flexity Freedom | Flexity Link | Flexity Outlook (Cityrunner | Eurotram) | Flexity Swift | Flexity Wien | Flexity Zürich
Andere: Incentro | Tram 2000 | Variobahn | VBZ Be 5/6