Der Bahnhof Niebüll ist einer von zwei Bahnhöfen in der namensgebenden Stadt Niebüll und wurde am 15. November 1887 von der Schleswig-Holsteinischen Marschbahn-Gesellschaft eröffnet. In ihm zweigt die Bahnstrecke Niebüll–Tønder von der Bahnstrecke Elmshorn–Westerland ab.
Niebüll | |
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Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | ANB |
IBNR | 8004343 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 15. November 1887 |
Profil auf Bahnhof.de | Nieb-C3-BCll-1028978 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Niebüll |
Land | Schleswig-Holstein |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 54° 47′ 22″ N, 8° 50′ 4″ O54.7894448.834444 |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Schleswig-Holstein |
Der Bahnhof ist heute ein Eisenbahnknoten. Neben den Zügen von Hamburg nach Westerland (Sylt) verkehren in Niebüll auch grenzüberschreitende Züge Richtung Tønder und weiter von und nach Esbjerg. Über ein Verbindungsgleis besteht darüber hinaus Anschluss an den Bahnhof Niebüll (neg) an der Bahnstrecke Niebüll–Dagebüll. Die beiden letztgenannten Strecken befinden sich heute im Besitz der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg) als Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Ein großer Teil des Zugverkehrs wird seit Dezember 2016 wieder von der Regionalbahn Schleswig-Holstein erbracht. Das zur Deutschen Bahn gehörende Tochterunternehmen DB Regio Bahn Nord löste zum Fahrplanwechsel die Nord-Ostsee-Bahn ab, die ihrerseits den Betrieb seit 2005 durchgeführt hatte.[1]
Auch einzelne Intercity-Zugpaare der Deutschen Bahn halten in Niebüll. Ein Teil von ihnen führt im Sommer Kurswagen mit, die in Niebüll auf die Strecke nach Dagebüll umrangiert werden und so Fahrgästen von und nach Dagebüll Mole ein Umsteigen in Niebüll ersparen. Der Bahnhof wird wie folgt bedient:
Zuggattung / Linie | Verlauf | Frequenz | Betreiber |
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IC 26 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Karlsruhe | ein Zugpaar | DB Fernverkehr AG |
IC 27 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Berlin – Berlin Südkreuz – Berlin-Lichtenberg | ein Zugpaar | DB Fernverkehr AG |
IC 30 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Bremen – Münster (Westf) – Gelsenkirchen – Düsseldorf – Köln – Koblenz – Stuttgart | ein Zugpaar | DB Fernverkehr AG |
D / Sylt Shuttle plus | Westerland (Sylt) – Niebüll – Bredstedt (– Husum) | unregelmäßig, teilweise Stundentakt | DB Fernverkehr AG |
RE 6 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Husum – Heide (Holst) – Itzehoe – Elmshorn – Hamburg-Altona | Stundentakt, in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich | DB Regio AG SH |
RB 66 | Niebüll – Tønder – Esbjerg | Ein- oder Zweistundentakt | neg / Arriva |
Alpen-Sylt Nachtexpress | Westerland (Sylt) – Niebüll – Husum – Hamburg-Altona – Hamburg – Frankfurt (Main) Süd – Würzburg – Nürnberg – Augsburg – München – Salzburg | zwei Zugpaare wöchentlich | RDC |
Außer dem Empfangsgebäude und dem Wasserturm von 1887 sind zwei historische mechanische Stellwerke von 1920 nach wie vor in Betrieb. Der Bahnhof besitzt mehrere Gleise, wovon aber nur vier über einen Bahnsteig zugänglich sind (Stand: 2022). Die Beschilderungen in der Anlage sind zweisprachig (deutsch: Niebüll, friesisch: Naibel). Weitere Gleise dienen vor allem dem Autozugverkehr des südlich angrenzenden Verladeterminals des Autozugverkehrs Niebüll–Westerland.
Die Personenzüge fahren planmäßig wie folgt:
Der Hausbahnsteig wurde bis 1981 für die Grenzabfertigung der von und nach Dänemark fahrenden Züge genutzt.
Der Wasserturm nördlich des Empfangsgebäudes stammt aus dem Jahr 1906. Nachdem schon geplant war, diesen Turm abzureißen, initiierten örtliche Handwerker ein Projekt zu seiner Rettung. Sie bildeten beim Restaurieren hier ihren Nachwuchs aus, der den historischen Zustand in Fachwerkkonstruktion wiederherstellen sollte.[2]
Auf der anderen Seite des Vorplatzes des DB-Bahnhofs befindet sich der Bahnhof Niebüll neg. Er ist der Ausgangsbahnhof der Kleinbahn Niebüll–Dagebüll und gehört der neg. Von Dagebüll aus bestehen Fährverbindungen zu den Inseln Föhr und Amrum. Der Übergang vom Staatsbahnhof Niebüll erfolgt mittels Sägefahrt über ein Ausziehgleis neben der Strecke nach Westerland und zurück westlich am Stellwerk Nf vorbei auf die Strecke nach Dagebüll.
Der neg-Bahnhof entstand 1895 mit der, ursprünglich meterspurigen, Kleinbahn Niebüll–Dagebüll. Angrenzend an den neg-Bahnhof befindet sich das zentrale Betriebswerk des Unternehmens. Die Bahnbetriebsanlagen umfassen neben mehreren Stellgleisen einen Lokschuppen mit Werkstatt für deren Fahrzeuge. Erst 1928 zur Umspurung der Kleinbahn auf Normalspur wurde als Verlängerung vom Bahnhof ein Ausziehgleis zum Austausch von Kurswagen und anderen Fahrzeugen mit der Staatsbahn geschaffen, auf dem Übergabefahrten als Sägefahrten möglich sind, bei denen die Straßenzufahrten zum Bahnhofsvorplatz mit einer Fahne gesichert gequert werden.
Linie | Verlauf | Taktfrequenz | Fahrzeuge | EVU |
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RB 65 | Niebüll neg – Dagebüll Mole | unregelmäßig, etwa stündlich | 628.4 / T 4 | neg |
Der Haltepunkt Deezbüll liegt im gleichnamigen Niebüller Stadtteil an der Strecke nach Dagebüll.