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Die ET 31–33 und ET 22.106–107 sind vierachsige elektrische Triebwagen der Salzburger Lokalbahnen SLB und Stern & Hafferl (Linzer Lokalbahn). Auf der LILO trugen sie aufgrund ihrer Herkunft den Spitznamen „Grazer Triebwagen“. Es wurden weiters zwölf baulich gleichartige Beiwagen beschafft.

SLB ET31–33 / StH ET 22.106–107
ET 32 der SLB
ET 32 der SLB
ET 32 der SLB
Nummerierung: SLB: ET 31–33
StH: ET 22.106–107
Anzahl: 5 Triebwagen
12 Beiwagen
Hersteller: Mechanischer Teil:
Simmering-Graz-Pauker (Werk Graz)
Elektrischer Teil:
ÖSSW, ELIN
Baujahr(e): 1950/51
Achsformel: Bo´ Bo´
Gattung: ET
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.900 mm
Höhe: 3475 mm
Breite: 3100 mm
Drehzapfenabstand: 10.400 mm
Drehgestellachsstand: 2800 mm
Leermasse: 39 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Stundenleistung: 376 kW
Raddurchmesser: 900 mm
Stromsystem: 1000 V = (SLB)
750 V = (LILO)
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlagerantrieb
Bauart Fahrstufenschalter: elektropneumatische Schützensteuerung
Sitzplätze: 48

Vorgeschichte


Die Triebwagen basieren auf einer bereits in den frühen 1940er Jahren von Simmering-Graz-Pauker und ELIN erstellten Konstruktion. Durch den Zweiten Weltkrieg und die wirtschaftlich schweren Nachkriegsjahre konnten die Fahrzeuge jedoch erst 1951 in Dienst gestellt werden. Ein Triebwagen kostete eine Million Schilling.[1]


Salzburger Lokalbahn


Zur Modernisierung des in die Jahre gekommenen und durch Kriegseinwirkung dezimierten Wagenparks bestellte die Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft im Jahre 1946 bei SGP drei vierachsige Triebwagen, sechs dazu passende Beiwagen sowie je eine vierachsige und zweiachsige Elektrolok für den Güterverkehr.[2]

1951 kamen die Fahrzeuge zur Auslieferung, allerdings wurden es nur zwei statt der geplanten drei Triebwagen: Aufgrund des gestiegenen Güterverkehrs durch die 1951 eröffnete Zweiglinie Bürmoos-Trimelkam wurde statt der vorgesehenen zweiachsigen Elektrolok eine weitere vierachsige Maschine bestellt. Für diese als E 62 bezeichnete Lok wurde aus Kostengründen die für den ET 33 vorgesehene elektrische Ausrüstung verwendet, so dass dieser als Beiwagen in Dienst gestellt wurde. Erst 1963 erfolgte die Ausrüstung zum Triebwagen mittels Ersatzteilen und den Motoren des Vorkriegstriebwagens ET 22, wobei der nunmehrige ET 33 eine geringfügig abweichende Inneneinrichtung erhielt.[2]

1991 wurden die Fahrzeuge modernisiert, wobei der Zielschildkasten durch das dritte Spitzensignal ersetzt wurde, Doppelscheinwerfer eingebaut und die Frontfenster gummigefasste Scheiben erhielten.

Nach einer Nachlieferung der Triebwagen ET 40/50 im Jahr 2002 wurden die zunehmend unmodern gewordenen Fahrzeuge entbehrlich und ausgemustert. Zwei Triebwagen verblieben im Nostalgiebestand der SLB, ET 31 wurde verschrottet und die Beiwagen verkauft. ET 33 wurde in den Zustand vor der Modernisierung zurückversetzt, während ET 32 im Letztzustand verblieb.[2]


Stern & Hafferl (LILO)


Beiwagen 22.209
Beiwagen 22.209

Die Beweggründe von Stern & Hafferl zur Bestellung der Neufahrzeuge glich denen der SLB. Es wurden zwei Triebwagen und sechs Beiwagen bestellt, wovon jedoch einer zum Einbau einer elektrischen Ausrüstung vorbereitet war. Zwei Beiwagen verfügten über ein Gepäckabteil. 1951 erfolgte die Auslieferung und am 22. März die feierliche Inbetriebnahme auf der LILO, durch die neuen Triebwagen konnte eine „80-prozentige Fahrplanverbesserung erzielt“ werden.[1]

Die Fahrzeuge führten gemeinsam mit den Altfahrzeugen lange Jahre den Betrieb auf der Linzer Lokalbahn, waren jedoch zahlenmäßig zu wenig. Die Ausrüstung eines Beiwagens zum dritten Triebwagen, als auch die Nachrüstung einer Wendezugsteuerung und Türschließautomatik unterblieb aus Geldmangel. Analog zu den Salzburger Triebwagen erfolgte eine dezente äußerliche Modernisierung mit drittem Spitzensignal und gummigefassten Frontscheiben. Die Führerstände erhielten zwischenzeitlich modernisierte Führertische und der Fahrgastraum wurde mit komfortableren Sitzen ausgestattet.[3] Die zunehmend als schwerfällig empfundenen Fahrzeuge wurden ab 1988 von moderneren und schnelleren Gebrauchtfahrzeugen auf die Nebenstrecke Neumarkt-Kallham – Waizenkirchen verdrängt und sind dort nach wie vor aktiv. Ihre Abstellung ist nach der Anschaffung weiterer moderner Fahrzeuge geplant.[1][3]


Technik und Ausstattung


Die 16.900 mm langen Fahrzeuge laufen auf zwei zweiachsigen Drehgestellen mit 2800 mm Achsstand, als Primärfederung sind Schraubenfedern und als Sekundärfederung Blattfedern verbaut. Die Drehzapfen sind 10.400 mm entfernt. Die Fahrzeuge der SLB besitzen eine bei Straßenbahnen übliche Compactkupplung, die bei Stern & Hafferl eingesetzten Wagen verfügen hingegen über eine normale Eisenbahnkupplung mit Puffern.

Der Antrieb erfolgt durch vier je 120 PS starke Tatzlager-Gleichstrommotoren von ELIN, welche über eine Schützensteuerung der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke (SLB) bzw. ELIN (Stern & Hafferl) angesteuert werden. Dadurch wäre theoretisch eine Vielfachsteuerung möglich gewesen, diese wurde jedoch nie umgesetzt. Die Stromabnahme erfolgte über einen (SLB) bzw. zwei (LILO) Scherenstromabnehmer Type SS 46, welcher auch bei den N1 der Wiener Stadtbahn verwendet wurde. Diese wurden mittlerweile bei allen Triebwagen durch moderne Typen mit Doppelschleifstücken ersetzt, die Stern & Hafferl ET erhielten zusätzlich einseitig einen Halbscherenstromabnehmer. Gebremst werden die Fahrzeuge der SLB mittels einer Druckluftbremse, bei Stern & Hafferl dagegen mit einer Hardy-Vakuumbremse, eine elektrische Bremse ist nicht vorhanden. Der holzgetäfelte Innenraum besaß ursprünglich gepolsterte Sitzbänke in 2+2 Einteilung.[2][1][3]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Verschiedene: 100 Jahre Lilo – Linzer Lokalbahn 1912–2012. In: Friedrich Klug (Hrsg.): Kommunale Forschung in Österreich. 1. Auflage. Band 123. Linzer Lokalbahn AG, Linz 2012, ISBN 978-3-902493-10-1.
  2. MM-Trains. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  3. StH: ET 22.106 – 22.107 StH. Fotogalerie: Österreich. In: vagonWEB. Abgerufen am 1. Februar 2022.



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