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Die bayerischen Post Bay 64 (nach DR-Gattungskonventionen) waren zweiachsige Postwagen, welche zur zweiten Generation von reinen Postwagen der ehem. B.O.B. gehörten. Nach Übernahme durch die K.B.Sts.B wurden sie im Wagenverzeichnis von 1876 unter der Blatt-Nr. 55 geführt.

Post Bay 64
Nummerierung: 15 146 bis 15 156
Anzahl: 11
Hersteller: Rathgeber
Baujahr(e): 1864–1873
Ausmusterung: < 1930
Gattung: Post
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.124 mm
Länge: 7.100 mm
Höhe: 3.780 mm
Breite: 2.600 mm
Fester Radstand: 4.100 mm
Nutzmasse: 5.000 kg
Dienstmasse: 8.100 kg
Raddurchmesser: 1.027 mm
Bremse: Handbremse
Zugheizung: Ofenheizung
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Fußbodenhöhe: 1.205 mm

Geschichte


--> Zur Geschichte siehe die einleitenden Worte in der Liste der Bayerischen Personenwagen


Beschaffung


Zwischen 1861 und 1873 wurden bei der B.O.B. insgesamt 38 Wagen der Gattung M (steht als Abkürzung für Malle = Post) bzw. Mbr (gebremster Postwagen) in zwei unterschiedlichen Bauausführungen beschafft. Mit der Übernahme der B.O.B. durch die K.B.Sts.B zum 1. November 1875 wurden alle Wagen in deren Wagenpark als Gattung B.P. eingereiht. Bei der bayerischen Verwaltung wurden in den Jahren um 1890[1] insgesamt zwölf Wagen zu Personenwagen mit Postabteil um (CPost Bay 61 und CPost Bay 64) und weitere neun Wagen in solche mit Gepäckabteil (PostP Bay 61 und PostP Bay 64). Von den verbliebenen achtzehn Wagen erhielten sieben Intercommunication[Anm. 1] und wurden der Gattung Posti Bay 61 und nur elf Wagen blieben reine Postwagen (Gattung Post Bay 64).

Aus der in 1864 von der B.O.B. bei Waggonfabrik Josef Rathgeber[2] beauftragten Lieferung von insgesamt 20 gebremsten Postwagen (M2 – Plan) verblieben nach Übernahme der Wagen durch die Staatsbahn (1876) insgesamt elf Wagen als reine Postwagen. Sie erhielten das Gattungszeichen Post. Die Wagen waren im Grundaufbau denen der ersten Beschaffungsserie von 1961 vergleichbar hatten aber einen verlängerten Wagenkasten.


Verbleib


Im Wagenstandsverzeichnis vom 1913 waren von diesen ursprünglich elf Wagen der zweiten Beschaffungsserie nur noch sieben Wagen im Bestand[3]. Der Verbleib der übrigen Wagen ist nicht nachvollziehbar. Da aber im Umzeichnungsplan von 1930 keine Wagen dieses Typs aufgeführt werden ist davon auszugehen, dass sie zuvor ausgemustert wurden.


Konstruktive Merkmale



Untergestell


Der Rahmen der Wagen aus dem Fertigungsjahr 1864 hatte noch eine Mischbauform aus Holz und Eisen. Die äußeren Längsträger waren aus Eisen und hatten eine Doppel-T-Form. Die übrigen Querträger und auch die Pufferbohlen waren aus Holz. Die Wagen aus den späteren Fertigungsjahren 1867 und 1873 hatten dann bereits ein Untergestell welches komplett aus eisernen Profilen aufgebaut war.

Allen Bauarten gemeinsam war die Ausstattung der Wagen mit Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV als Zugeinrichtung. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen durchstoßende Stangenpuffer in der für die B.O.B. klassischen Bauform mit sogenannten Schwimmhäuten als seitliche Abstützung gegen die Pufferbohlen. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.


Laufwerk


Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der Form 24 und einen Raddurchmesser von 1.027 mm. Die Federung bestand aus einer neunlagigen Feder von 1.764 mm mit einem Querschnitt von 96 x 13 mm, die mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt waren.

Die Spindelhandbremsen aus dem hochgesetzten Bremserhaus wirkte auf alle Räder beidseitig. Die Wagen hatten die alte Bauform der bayerischen Bremsgestänge mit mittigem Umlenkhebel. Lt. Verzeiochnis von 1897 waren alle Wagen zu diesem Zeitpunkt nur mit Luftleitungen für Druckluftbremsen ausgestattet. Erst im Verzeichnis von 1913 wird für die verbliebenen Wage der Einbau von Westinghouse-Bremsen nachgewiesen.


Wagenkasten


Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen besaßen ein flach gewölbtes Dach, welches über die Seitenwände hinaus ragte. Das hochgesetzte Bremserhaus in der typischen Bauart der B.O.B. war halbseitig in den Wagenkasten eingebaut und nur von außen zugänglich. Alle Wagen hatten alle durchgehende, seitliche Laufbretter und Haltestangen. Der Zugang zu den Post- bzw. Gepäckräumen erfolgte durch seitliche, nach außen aufschlagende Flügeltüren.


Ausstattung


Der Postraum war mit einem Sessel ausgestattet unter dessen klappbaren Sitz sich ein Abort befand. Der ca. 2.400 mm lange Postraum war durch eine Zwischenwand mit Schiebetüre vom Gepäckraum abgetrennt und befand sich dem Bremserhaus gegenüberliegenden Wagenende. Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Ofenheizung. Da sie die Wagen während der Einsatzzeit bei der Staatsbahnvielfach in den Sekundärbahn Betrieb abgeschoben wurden waren alle mit einer Leitung für die Dampfheizung ausgestattet. Die Beleuchtung erfolgte durch Öl-Lampen, bei einem Teil der Wagen durch Gas. Der Vorratsbehälter für das Leuchtgas hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen.


Skizzen, Musterblätter, Fotos



Wagennummern


Die Daten sind dem diversen Wagenpark-Verzeichnissen der königlich privilegierten Bayerischen Ostbahnen, der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – so wie im Literaturverzeichnis aufgeführt – sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) sowie dem Artikel von A. Mühl im Lok Magazin 102 entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung / Zusatzinfos
(siehe jeweilige Legende)
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. B.O.B.
bis
1872
B.O.B.
ab
1872
KBE
ab
1876
KBE
ab
1884
KBE
ab
1893
KBE
ab
1894
KBE
ab
1907
DR
(ab 1923)
Ausge-
mustert
Anz.
Ach-
sen
Rad–
stand
LüP Brem-
sen
Unt-
erg–
est.
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
38
1872
M.br.
51
1875
M.br.
55
1876
B.P.
97
1891
B.P.
Plan
1893
B.P.
116
1897
Post
189
1913
Post
Post Bay 64 [mm] [mm] A B D G P V
1867 Rathg. 2 25 6 425 18 288 18 288 15 146 15 146 15 146 <1930 2 4.379 8.324 (Ll)
(Wsbr)
E,H P O,Dl 1 1 1 1
26 6 426 18 289 18 289 15 147 15 147 15 147 <1930
1873 Rathg. 9 6 428 18 291 18 291 15 148 15 148 <1913 2 4.100 8.324 (Ll)
(Wsbr)
E P O,Dl 1 1 1 1
6 429 18 292 18 292 15 149 15 149 <1913
6 430 18 293 18 293 15 150 15 150 15 150 <1930
6 431 18 294 18 294 15 151 15 151 15 151 <1930
6 432 18 295 18 295 15 152 15 152 <1913
6 433 18 296 18 296 15 153 15 153 15 153 <1930
6 434 18 297 18 297 15 154 15 154 15 154 <1930
6 435 18 298 18 298 15 155 15 155 15 155 <1930
6 436 18 299 18 299 15 156 15 156 15 156 <1930

Anmerkungen


  1. Intercommunication steht für Durchgangs- und Übergangsmöglichkeiten

Einzelnachweise


  1. siehe Albert Mühl, Lok Magazin 102 von 1980
  2. Dr. Gert von Rosen-von Heuwel: Länderbahnforum 6/2005 / Quellen aus dem Verkehrsarchiv im Bayerischen Hauptstaatsarchiv
  3. siehe Blatt-Nr. 189 im Verzeichnis von 1913

Literatur





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