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Die bayerischen Posti Bay 61 (nach DR-Gattungskonventionen) waren zweiachsige Postwagen, welche zur ersten Generation von reinen Postwagen der ehem. B.O.B. gehörten (B.O.B. Plan M1). Sie wurden im Wagenverzeichnis der B.O.B. von 1871 unter der Blatt-Nr. 38 geführt.

Posti Bay 61
Nummerierung: 15 140 bis 15 145
Anzahl: 6
Hersteller: Eisengießerei Klett & Comp.
Baujahr(e): 1861–1862
Bauart: Postwagen mit Intercommunikation
Gattung: Post / Posti
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.646 mm
Länge: 6.100 mm
Höhe: 3.235 mm
Breite: 2.600 mm
Fester Radstand: 3.790 / 4.100 / 4.379 mm
Leermasse: 8.000 kg
Nutzmasse: 5.000 kg
Raddurchmesser: 1.027 mm, bayerische Form 23
Bremse: Handbremse
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Fußbodenhöhe: 1.205 mm

Geschichte


--> Zur Geschichte siehe die einleitenden Worte in der Liste der Bayerischen Personenwagen


Entwicklung


Da es zwischen den staatlichen Dienststellen und der Verwaltung der B.O.B. zu einem mehrere Jahre andauernden Streit über das Thema Kosten bzw. Kostenerstattung für die Postdienst kam wurden erst nach 1861 reine Postwagen gebaut und geliefert wurden. Bis dahin wurden in den Gepäckwagen die Dienstabteile mit verschließbaren Postfächern ausgestattet. Diese reinen Postwagen hatten bei der B.O.B. das Gattungszeichen M (Malle = franz. Post).


Beschaffung


Am 14. Januar 1861 wurde mit der Fa. Klett ein Vertrag über die Lieferung von insgesamt 18 Wagen abgeschlossen.[1] Die bei der B.O.B. unter den Nummern M 1 – M 6 eingereihten Wagen waren ohne Bremse. Die übrigen zwölf Wagen – Mbr 7 – Mbr 18, geliefert in den Jahren 1861–1862 – besaßen ein Bremserhaus in der Bauart der B.O.B., welches zwar im Wagenkasten integriert aber auch von außen zugänglich war.

Von diesen gebremsten Wagen wurden in den Jahren um 1890 insgesamt sechs Wagen umgebaut für die Nutzung im Secundärbahnbetrieb. Das Bremserabteil wurde zurückgebaut und die Wagen erhielten stattdessen eine Bremserbühne mit Übergangsblech. An der der Bremserbühne gegenüberliegenden Stirnwand wurde eine Tür mit Übergangsblech für die Personale eingebaut.


Verbleib


Im Wagenstandsverzeichnis vom 1913 waren alle 6 Wagen noch im Bestand. Der weitere Verbleib ist nicht geklärt.


Konstruktive Merkmale



Untergestell


Der Rahmen der Wagen hatte noch eine Mischbauform aus Holz und Eisen. Die äußeren Längsträger waren aus Eisen und hatten eine Doppel-T-Form. Die übrigen Querträger und auch die Pufferbohlen waren aus Holz. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer in der Bauform für die B.O.B., die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.


Laufwerk


Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der Form 24 und einen Raddurchmesser von 1.027 mm. Die Federung bestand aus einer neunlagigen Feder von 1.750 mm mit einem Querschnitt von 93 x 13 mm, die mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt waren.

Die Handbremsen auf der einseitigen Übergangsplattform wirkten auf alle Räder beidseitig. Dabei hatten die Wagen die alte Bauform der bayerischen Bremsgestänge mit mittigem Umlenkhebel.


Wagenkasten


Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen besaßen ein flach gewölbtes Dach, welches über die Seitenwände hinaus ragte. Alle Wagen hatten alle durchgehende, seitliche Laufbretter und Haltestangen.


Ausstattung


Der Innenraum war durch eine Zwischenwand in zwei etwa gleich große Hälften unterteilt. Auf der Seite der Übergangsbühne bzw. des Bremserstandes befand sich der Packraum, auf der gegenüberliegenden Seite der Briefsortierraum. Da die Wagen auf Sekundärbahnen eingesetzt wurden, besaßen sie auf der Seite des Briefsortierraumes in der Mitte der Stirnwand eine Türe für die „Intercommunication“. Diese wurde bei den Wagen 15 140 und 15 142 bis 15 145 um 1890 wieder rückgebaut und die Übergangsbrücke entfernt. Zu diesem Zeitpunkt wurden bei diesen Wagen auch die Zwischenwände herausgenommen.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Ofenheizung. Als Sekundärbahn-Wagen waren alle mit einer Leitung für die Dampfheizung ausgestattet. Die Beleuchtung erfolgte durch Öl-Lampen.


Skizzen, Musterblätter, Fotos



Wagennummern


Die Daten sind im Wesentlichen den Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juli 1879, dem 31. März 1897, dem 31. März 1913 sowie dem Artikel von A. Mühl im Lok Magazin 102 entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung / Zusatzinfos
(siehe jeweilige Legende)
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. B.O.B.
bis
1872
B.O.B.
ab
1872
KBE
ab
1876
KBE
ab
1884
KBE
ab
1893
KBE
ab
1894
KBE
ab
1907
DR
(ab 1923)
Ausge-
mustert
Anz.
Ach-
sen
Rad–
stand
LüP Brem-
sen
Unt-
erg–
est.
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
38
1872
M.
51
1875
M.
55
1876
B.P.
98
1891
B.P.
Plan
1893
B.P.
115
1897
Posti
188
1913
Posti
Posti Bay 61 [mm] [mm] A B D G P V 1890/91 Umbau mit Übergang und Plattformbremse
1862 Klett 6 7 6 407 18 270 18 270 15 140 15 140 15 140 <1930 2 3.790 7.646 Brh,
(Pl)
E,H P O,Dl 1 1 1 1 Übergang entfernt
8 6 408 18 271 18 271 15 141 15 141 15 141 <1930
12 6 412 18 275 18 275 15 142 15 142 15 142 <1930
15 6 415 18 278 18 278 15 143 15 143 15 143 <1930 1913 Übergang entf.
16 6 416 18 279 18 279 15 144 15 144 15 144 <1930
17 6 417 18 280 18 280 15 145 15 145 15 145 <1930

Einzelnachweise


  1. Dr. Gert von Rosen-von Heuwel: Länderbahnforum 6/2005 / Quellen aus dem Verkehrsarchiv im Bayerischen Hauptstaatsarchiv



Literatur





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