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Die DR-Baureihe ORT 137.7 sind Oberleitungs-Revisionstriebwagen der Deutschen Reichsbahn. Die sechs Fahrzeuge des VEB Waggonbau Görlitz sind Nachbauten einer Serie, die mit vier Exemplaren bereits 1957 an die polnische Eisenbahngesellschaft Polskie Koleje Państwowe (PKP) und 1963 und 1964 mit 27 Exemplaren an die Tschechoslowakische Staatsbahn Československé státní dráhy (ČSD) geliefert wurden.

PKP 090750 …
ČSD M 263.0
DR ORT 137 710–715
ab 1970: DR 188.2, ČSD 894
ab 1992: DB 708
708.205 in Bangkok
708.205 in Bangkok
708.205 in Bangkok
Nummerierung: DR 137 710–715
PKP 090750–090753
ČSD M 263.0001–0027
ab 1970: DR 188 200–205
ČSD 894 001–027
ab 1992: DB 708 200–205
Anzahl: 37
Hersteller: VEB Waggonbau Görlitz
Baujahr(e): 1968
Ausmusterung: 1996–2004 (Ausnahme: 708 205)
Bauart: DR (1A)’2’
ČSD (1A) (A1)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 19.300 mm
Höhe: 3754 mm
Breite: 2950 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Drehgestellachsstand: 2700 mm
Leermasse: 45 t
Dienstmasse: 49 t
Radsatzfahrmasse: max. 13 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Traktionsleistung: 180 PS (132 kW)
Motorentyp: 1 × EWR 6 KVD 18S/HRW
Leistungsübertragung: mechanisch
Bremse: Kpr m. Z.

Die Fahrzeuge waren bis Ende der 1990er Jahre im Einsatz, einige davon sind erhalten geblieben.


Einsatz bei den PKP


1957 erhielt die Polnische Staatsbahn PKP vier Fahrzeuge mit der Bezeichnung 090750–090753.[1] Sie besaßen die bei den PKP gebräuchlichen Scheinwerfer sowie eine Ausrüstung für die Arbeit unter Fahrdraht mit 3 kV Gleichspannung. Die weitere Verwendung und der Verbleib der Fahrzeuge ist unbekannt.


Einsatz bei den ČSD


Werkfoto des M 263 001
Werkfoto des M 263 001

Der erste Triebwagen wurde 1963 an die Tschechoslowakische Staatsbahn ČSD geliefert. 1964 folgten 26 weitere Fahrzeuge, sie erhielten die Betriebsnummern M 263.0001–0027.[1] Die EDV-Nummern der Fahrzeuge waren später 894.001–027. Die Fahrzeuge waren mit zwei Arbeitsbühnen ausgestattet, die hydraulisch ausgefahren werden konnten. Die kleine Bühne war für Arbeiten unter der Fahrleitung mit 25 kV 50 Hz Wechselspannung, die große für Arbeiten unter Gleisen mit Fahrdraht 3 kV Gleichspannung. Die Fahrzeuge wurden von zwei Motoren von Tatra angetrieben, die je 88 kW leisteten. Sie galten als die am besten ausgerüsteten Fahrzeuge auf den Gleisen der ČSD, ihr Nachteil war die geringe Zuverlässigkeit der Zweimotoren-Antriebsanlage. Etwa in der Zeit der 1980er/1990er Jahre wurden alle ausgemustert, der letzte erhaltene Wagen ist der 894 017, er befindet sich im Depot Šumperk.[2]


Einsatz bei der Deutschen Reichsbahn


Da die Deutsche Reichsbahn ihr elektrisches Streckennetz immer weiter ausbaute, reichten die vorhandenen zweiachsigen Oberleitungsrevisionstriebwagen ORT 135.7 nicht mehr aus und so wurden 1968 weitere sechs Oberleitungsrevisonstriebwagen beschafft. Diese waren vierachsige Fahrzeuge mit Drehgestellen und wurden vom VEB Waggonbau Görlitz hergestellt. Die sechs Fahrzeuge wurden bei ihrer Auslieferung als ORT 137 710 bis ORT 137 715, ab 1970 als 188 200 bis 188 205, bezeichnet, 1992 erfolgte die Einordnung in die Baureihe 708.2. Zuletzt eingesetzt wurden die Triebwagen von den Bahnstromwerken Rostock, Halle, Dresden, Cottbus und Leipzig.

1995 wurde als erstes der 708 202 abgestellt und nach seiner Ausmusterung im Januar 1996 an das Verkehrsmuseum Dresden abgegeben,[3] alle anderen wurden bis zum 30. Juni 1998 abgestellt und ausgemustert. Der 708 201 (früher 137 711) gehört dem Eisenbahnmuseum Weimar.[4] Der 708 205 erhielt kurz danach wieder eine Hauptuntersuchung und wurde bis zum Ablauf der Sechjahresfrist von Stendal gemeinsam mit dem DB 708 301 eingesetzt. Beide wurden zum 1. November 2004 ausgemustert und im Ausbesserungswerk Wittenberge (WWX) abgestellt. 708 301 wurde vermutlich verschrottet.

708 205 wurde von Siemens erworben und beim Bau des Suvarnabhumi Airport Rail Link der State Railway of Thailand eingesetzt. In Bangkok ist er seit 26. August 2013 im Einsatz.[5]


Aufbau und Ausstattung


Die mit Stahlblech verkleidete Leichtbau-Stahlschweißkonstruktion ist so gebaut, dass sie das eigene und das Gewicht der Hubarbeitsbühne aufnehmen kann. An beiden Fahrzeugenden verfügen die Triebwagen über eine Zug- und Stoßeinrichtung mit Schraubenkupplung und Hülsenpuffern. Die Fahrzeuge werden über zwei mittig liegende Doppelschiebetüren oder über diagonal versetzt angeordnete Drehtüren an beiden Fahrzeugenden zum Führerstand betreten. An den Führerraum 1 schließt sich der 4,3 Meter lange abgetrennte Aufenthaltsraum an, dieser ist mit Schränken, Stühlen und einem Tisch ausgestattet. In der Fahrzeugmitte ist die Hydraulik für die Hubarbeitsbühne und der Toilette vorhanden, nach einer Drehtür folgt der 9,6 Meter lange Werkstattraum, von dem auch die Toilette betreten wird. Hier im Werkstattraum ist Platz für Ersatzteile und Werkzeuge sowie Werkbänke und den Beobachtungsdom, danach folgt der zweite baugleiche Führerstand 2. Der Dom dient der Beobachtung des Stromabnehmerlaufs und als Ausstieg auf das Dach, auf dem eine 6,31 Meter lange feste Arbeitsplattform und die um 1,6 Meter hydraulisch zu hebende Arbeitsbühne angebaut sind. Dahinter folgt der Messstromabnehmer RBS 58, dieser besitzt eine Skala für den Zick-Zack-Lauf und die Höhe des Fahrdrahts.


Laufwerk und Bremsen


Die Baureihe 137 verfügt über zwei zweiachsige Drehgestelle mit einem Achsstand von jeweils 2700 Millimetern. Unter dem Dom ist das Laufdrehgestell und unter dem Aufenthaltsraum das Triebdrehgestell angeordnet. Angetrieben wird bei den Fahrzeugen der DR nur die innen liegende Achse.

Die selbsttätige indirekte Knorr-Druckluftbremse wirkt als Klotzbremse auf alle Achsen beidseitig, zusätzlich ist eine direkte Bremse vorhanden. Zum Feststellen ist in jedem Führerstand eine Spindelhandbremse vorhanden, die auf das jeweilige Drehgestell wirkt.


Antrieb und Elektrik


Alle Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn verfügten über einen Sechszylinder-Dieselmotor des VEB Elbewerk Roßlau vom Typ 6 VD 18/15-1, dieser leistet 132 kW (180 PS) bei einer Drehzahl von 1500/min. Das Drehmoment wird über eine Strömungskupplung und Gelenkwellen durch ein Sechsgang-Elektroschaltgetriebe auf das Radsatzwendegetriebe übertragen.

Für Beleuchtung und Steuerung ist ein 24-Volt-Bordnetz vorhanden. Dieses wird durch eine Lichtmaschine vom Fahrmotor oder durch einen Generator vom Bordstromagreggat gespeist. Dies hat einen Dieselmotor vom Typ 2 VD 12,5 9 SRL und versorgt auch die Werkzeuge und die Hydraulik für die Hubarbeitsbühne mit einer Leistung von 9,5 kW. An das 24-V-Netz sind die Sicherheitsfahrschaltung und eine Wechselsprechanlage angeschlossen. Das Bordstromagreggat befindet sich unter der Plattform des Beobachtungsdoms.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Wolfgang Theurich: 160 Jahre Waggonbau in Görlitz 1849-2009. Hrsg.: Eisenbahn-Kurier. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 3-88255-564-5, S. 266.
  2. Internetseite über den CSD 894 auf www.wgz.cz
  3. Foto des 188 202 auf bahnbilder.de
  4. Foto des 188 201 auf bahnbilder.de
  5. Thomas Estler: Deutsche Bahndienstfahrzeuge seit 1948. Transpress Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-71506-6, S. 74.



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