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Der Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen existiert seit dem Jahr 1887 und hat das ehemals unbedeutende Dorf Dieringhausen (Stadtteil von Gummersbach) bis in die 1980er-Jahren regional bedeutsam gemacht. Seine Gleisanlagen inklusive des Bahnbetriebswerks prägen das Ortsbild ebenso wie die Eisenbahnersiedlungen.

Gummersbach-Dieringhausen
Bahnhofsgebäude von Dieringhausen
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof

ehem. Trennungsbahnhof (1920–1997)

Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KDI
IBNR 8000363
Preisklasse 5
Eröffnung 1887
Profil auf Bahnhof.de Dieringhausen-1033200
Lage
Stadt/Gemeinde Gummersbach
Ort/Ortsteil Dieringhausen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 59′ 7″ N,  32′ 33″ O
Eisenbahnstrecken
  • Bahnstrecke Siegburg–Olpe
  • Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16i18

Lange Zeit war Dieringhausen ein bedeutender Eisenbahnknoten im oberbergischen Eisenbahnnetz und, obwohl er nicht der Innenstadtbahnhof von Gummersbach ist, befindet sich hier der wichtigste Bahnhof dieser Kreisstadt.

Der Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen wird als Baudenkmal bewertet. Beide Empfangsgebäude und das ehemalige Bahnbetriebswerk stehen seit 1989 unter Denkmalschutz.[1] Allerdings fehlt noch der Eintrag für das gesamte Gelände in die Denkmalliste der Stadt Gummersbach, um alle Anlagen zu erhalten.

Heute geht in Dieringhausen die Aggertalbahn aus Köln in die Volmetalbahn nach Hagen über. DB Station&Service stuft ihn in der Preisklasse 5 ein. Darüber hinaus handelt es sich betrieblich um den wichtigsten Bahnhof der Strecke, da hier Züge betankt werden und er nachts als Abstellbahnhof dient.


Geschichte


Der erste Bahnhof Dieringhausen mit Güterabfertigung
Der erste Bahnhof Dieringhausen mit Güterabfertigung

Der erste Bahnhof wurde parallel zur Provinzialstraße im Jahr 1887 gebaut und später als Güterbahnhof genutzt, er liegt auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks. 1902 wurde der Wasserturm durch einen Neubau ersetzt. In den Jahren 1905/1906 wurde der neue Lokschuppen mit elf Ständen gebaut. Während der Entwicklung des Bahnhofs wurde auch eine Eisenbahnersiedlung gebaut.

Ab 1913 wurden die Bahnanlagen mit danach 14 Gleisen auf eine höhere Ebene verlegt. Aus den bisherigen Bahnanlagen (alter Bahnhof und dem anfangs nur zweiständigen Lokschuppen im Bahnbetriebswerk) wurde 1916 ein eigenes Bw.

Der heute noch genutzte Bahnhof wurde erst 1920 in Betrieb genommen.

Zeitweise war das Bahnbetriebswerk um eine Werkstatt am Bahnhof in Osberghausen erweitert, der dem Dieringhausener Bahnhof auch als Zugbildungsbahnhof für die Wiehltalbahn diente. Das Bahnbetriebswerk wurde 1982 durch die Bundesbahn aufgelöst und beherbergt seit 1985 das Eisenbahnmuseum Dieringhausen.

Bis zum 8. Dezember 2018 trug der Bahnhof den Namen Dieringhausen.[2]

Das ehemalige Bahnbetriebswerk und heutige Eisenbahnmuseum Dieringhausen
Das ehemalige Bahnbetriebswerk und heutige Eisenbahnmuseum Dieringhausen

Eisenbahnknotenpunkt


Der Bahnhof war nicht nur Endbahnhof mehrerer Eisenbahnstrecken, sondern auch Halt von Eilzügen, zum Beispiel von Köln nach Olpe oder Hagen, von Wuppertal nach Waldbröl oder zeitweilig sogar ein Heckeneilzug (Kardinals-Express) von Köln über Olpe bis nach Paderborn.

Folgende Eisenbahnstrecken führten hier zusammen:

Weiter verzweigten sich diese Strecken in der Umgebung in die Gummersbacher Kleinbahnen, die Leppetalbahn, die Wissertalbahn und die Wippertalbahn von Marienheide über Wipperfürth nach Lennep.


Das neuere Empfangsgebäude


Das große Empfangsgebäude des heutigen Bahnhofs wurde in seinem Baustil an den Bahnhof Köln-Deutz angelehnt, laut einer denkmalgeschichtlichen Untersuchung sollte damit die regionale Bedeutung des Bahnhofs Dieringhausen hervorgehoben werden.[3] Diese Untersuchung bezieht sich in der denkmalgeschichtlichen Bewertung auch auf eine Studie von 2001, die das gesamte Gelände als denkmalwürdig bewertet.


Unfälle


Mitte der 1930er-Jahre stießen eine Dampflokomotive der Baureihe 74 und eine der Baureihe 57 an einer Weiche im Bahnhof Dieringhausen seitlich zusammen (Flankenfahrt). Beide Lokomotiven entgleisten dabei.


Zustand


Das Empfangsgebäude, Perspektive vom Bahnsteig
Das Empfangsgebäude, Perspektive vom Bahnsteig
Ehemalige Fahrkartenausgabe
Ehemalige Fahrkartenausgabe
Stillgelegter Bahnsteig 2 (2018 entfernt)
Stillgelegter Bahnsteig 2 (2018 entfernt)
Eingestürztes Bahnsteiggebäude, ehem. Bahnsteig 2 (2018 entfernt)
Eingestürztes Bahnsteiggebäude, ehem. Bahnsteig 2 (2018 entfernt)
Blick nach Osten, im Hintergrund die Tank- und Abstellanlage mit Talent-Triebwagen
Blick nach Osten, im Hintergrund die Tank- und Abstellanlage mit Talent-Triebwagen

Am Empfangsgebäude und den noch vorhandenen sehr umfangreichen Gleisanlagen ist die ehemalige Bedeutung dieses heutigen Regionalbahnhofes erkennbar.

Die Fahrkartenausgabe im Empfangsgebäude und der Kiosk sind seit mehreren Jahren geschlossen, heute beherbergt das Gebäude eine Bank und ein chinesisches Restaurant. Die ehemalige Fahrkartenausgabe ist seit 2018 wieder verpachtet, dort ist eine Versicherung eingezogen.

Früher gab es zwei Bahnsteige, dabei aber keinen Hausbahnsteig, da die Gleise auf Dachhöhe des Empfangsgebäudes liegen. Die Nummerierung der Bahnsteige war (entgegen der Norm) entgegengesetzt zu der Nummerierung der Gleise, denn das nördlichste Gleis war das Gleis 1, der nördliche Bahnsteig trug aber die Nummer 2.[4] Der vorhandene Aufgang zum noch genutzten Bahnsteig 1 wurde 2018 barrierefrei ausgebaut. Der weiterführende Zugang zum hinteren, seit 2018 vollständig abgerissenen und gleislosen Bahnsteig 2 ist zugemauert. Die Gepäckaufzüge sind seit langem stillgelegt. Der zum Bahnsteig von Gleis 1 gehörende Gepäckaufzug wurde 2018 durch einen Personenaufzug ersetzt. Der Bahnsteig wurde auf einer Gesamtlänge von 170 Metern neu errichtet sowie auf eine Höhe von 76 Zentimetern angehoben.[5]

Die beiden Bahnsteiggleise werden seit dem Umbau als 1 und 2 bezeichnet.

Heute fahren am Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen nur noch die zum Kölner Dieselnetz Vareo gehörende Regionalbahn RB 25 mit Triebwagen des Typs Alstom Coradia LINT 54 oder LINT 81 auf den zwei verbliebenen Bahnsteiggleisen sowie die Museumszüge der Wiehltalbahn (Gleis 2). Die Zugkreuzung der RB 25 findet in Dieringhausen statt. Die anderen Gleisanlagen dienen nur noch teilweise als Abstellgleise für die LINT-Triebwagen (im östlichen Bahnhofsbereich, inklusive Tankstelle) und Fahrzeuge des Eisenbahnmuseums (im westlichen Bereich), die weiteren Gleise werden nicht mehr genutzt, sind zugewachsen und teilweise bereits abgebaut.

Die ehemalige Güterabfertigung am ersten Bahnhof am Eisenbahnmuseum wird seit 1997 nicht mehr genutzt, die Ladegleise sind aber noch vorhanden. Vor der Güterabfertigung parkten früher die LKW, nun existiert dort ein Parkplatz für Autos.


Zukunft


Für das Empfangsgebäude gab es mehrere Planungen für eine Nutzung zu kulturellen Zwecken wie in Overath.[6] Im Jahr 2020 ist der Umbau zu Wohnzwecken geplant.[7]


Bahnlinien


Linie Verlauf Takt Fahrzeuge
RB 25 Oberbergische Bahn:
Köln Hansaring  Köln Hbf  Köln Messe/Deutz  – Köln Trimbornstraße – Köln Frankfurter Straße – Rösrath-Stümpen – Rösrath – Hoffnungsthal – Lohmar-Honrath – Overath – Engelskirchen – Ründeroth Gummersbach-Dieringhausen – Gummersbach Marienheide – Meinerzhagen – Kierspe – Halver-Oberbrügge – Lüdenscheid-Brügge – Lüdenscheid
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2019
30 min (Köln–Engelskirchen/Gummersbach)
60 min (Köln–Lüdenscheid)
Alstom Coradia LINT 54 und 81
RB

Bergischer Löwe (Museumsbahn)

Bergischer Löwe:

Eisenbahnmuseum Dieringhausen Gummersbach-Dieringhausen – Osberghausen – Weiershagen – Bielstein – Alperbrück – Wiehl

Weiershagen und Alperbrück sind Bedarfshalte

einzelne Züge jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat (März/April–Oktober) + ausgewählte Feiertage Dampflok Waldbröl + 2–3 Donnerbüchsen + Gepäckwagen

Sonstiges


Der Verkehr im Bahnhof Dieringhausen, auf dem östlichen Teil der Aggertalbahn und den daran anschließenden Strecken Biggetalbahn und Asdorftalbahn wird in einer Erweiterung für den Microsoft Train Simulator simuliert, die den Zustand in den 1960er-/1970er-Jahren abbildet. In Bahnhof und Bahnbetriebswerk waren zu dieser Zeit noch alle Gleise befahrbar, inklusive des Bahnsteigs 2.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Denkmalliste Stadt Gummersbach (Memento vom 10. September 2009 im Internet Archive)
  2. Betriebsstellenverzeichnis (Stand 04/2018). Deutsche Bahn, 3. Mai 2018, Zugriff am 1. Dezember 2018
  3. http://www.ig-bw-dieringhausen.de/Text_Bahnhof_100104.pdf@1@2Vorlage:Toter+Link/www.ig-bw-dieringhausen.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven)+ Nutzung und Präsentation eines Denkmals – Eine Standortbeschreibung
  4. bahnen-wuppertal.de
  5. rundschau-online.de
  6. Vorläufiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept „KulturBahnhof Dieringhausen“ (Memento vom 14. Juli 2010 im Internet Archive) (PDF; 745 KB)
  7. Andreas Arnold: Bahnhof in Dieringhausen: Neuer Eigentümer plant Studentenwohnungen und ein Cafe. In: Kölnische Rundschau. 28. Januar 2020, abgerufen am 5. September 2020.

На других языках


- [de] Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen

[en] Gummersbach-Dieringhausen station

Gummersbach-Dieringhausen station has existed since 1887 and it made the formerly insignificant village of Dieringhausen (now a suburb of Gummersbach) an important regional town in the German state of North Rhine-Westphalia. Its former railway lines, railway depot and railway settlements still dot the village.



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