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Die ČSD S 699.001 war der Prototyp einer sechsachsigen elektrischen Universallokomotive, die für die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) konzipiert wurde. Die Lok wurde 1963 von Škoda in Plzeň gefertigt und war die weltweit erste Lokomotive, die einen Lokomotivkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff besaß.

ČSD-Baureihe S 699.0
ČD-Baureihe 280
Škoda-Typ 32E
S 699 001
S 699 001
S 699 001
Nummerierung: ČSD S 699.001

ČD 280.001

Anzahl: 1
Hersteller: Škoda Plzeň
Baujahr(e): 1963
Ausmusterung: 1999
Achsformel: Co'Co'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20.000 mm
Länge: 18.760 mm
Höhe: 4.650 mm (bei abgezogenen Stromabnehmern)
Breite: 3.030 mm
Drehzapfenabstand: 10.500 mm
Drehgestellachsstand: 4.600 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 120 m
Dienstmasse: 126 t
Reibungsmasse: 21 t
Radsatzfahrmasse: 21 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Dauerleistung: 4.920 kW
Anfahrzugkraft: 310 kN
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Stromsystem: 25 kV 50 Hz~
Stromübertragung: Diodensteuerung
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Antrieb: Škoda-Hohlwellenantrieb
Bremse: DAKO-Druckluftbremse
elektrische Widerstandsbremse
Lokbremse: DAKO-Druckluftbremse
Zugbeeinflussung: LS III
Besonderheiten: 1. Lokomotive der Welt mit Lokkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff

Geschichte


Der Hauptgrund der Entwicklung dieser Lokomotive war der Wunsch neue Konstruktions- und Fertigungsmethoden im tschechoslowakischen Lokomotivbau einzuführen. Neben dem Lokomotivkasten betraf dies vor allem die elektrischen Komponenten, so wurden bei der Lok elektrodynamische Bremsen und ein Halbleiter-Gleichrichter auf Basis von Siliziumdioden verwendet. Die Lokomotive wurde zunächst auf mehreren Messen, auch im westlichen Ausland, gezeigt, wo sie großes Interesse hervorrief.

Im Juni 1965 wurde die Lok bei den Bulgarischen Eisenbahnen auf der anspruchsvollen Strecke zwischen Gorna Oryahovitsa und Ruse erprobt. Nach ihrer Rückkehr wurde sie auf der Technischen Messe in Brünn präsentiert.

Von den ČSD wurde der Einzelgänger letztlich nicht übernommen. Die ČSD beschafften vierachsige Lokomotiven gleicher Konzeption als Reihe S 489.0 sowie S 499.0. Am 12. Dezember 1965 wurde die Lok an die Eisenbahnversuchsanstalt verkauft – die heutige VÚKV und danach im Rahmen verschiedener Testprogramme auf dem Eisenbahnversuchsring Velim eingesetzt. Für diese Einsätze wurde für eine höhere Geschwindigkeit die Übersetzung auf 2,18 abgeändert und die Dauerleistung der Fahrmotoren gesteigert. Im Testbetrieb erreichte die Lokomotive Geschwindigkeiten bis 203 km/h.[1]

Am 21. Januar 1981 kam es im Maschinenraum der Lokomotive zu einem Brand. Daraufhin stand die Lokomotive jahrelang im Freien abgestellt, erst am Versuchsring Velim, dann ab 1991 im Depot Brno-Malomeřice. 1999 wurde die Lokomotive dann nach Plzeň in das technische Museum Techmania überführt, wo der vom jahrelangen Abstellen im Freien sehr mitgenommene Fahrzeugkasten sowie der Lack instand gesetzt und die Maschine als Exponat wiederhergerichtet wurde. Dabei wurde auch ein Führerstand als Anschauungsobjekt wieder aufgebaut.[2]

Im Jahr 2021 ging die Lokomotive käuflich an das Technische Nationalmuseum Prag (NTM) über. Am 13. November 2021 wurde die Maschine auf eigenen Achsen ins Depot Chomutov des NTM überführt. Zukünftig ist eine Präsentation im neuen Eisenbahnmuseum am Masaryk-Bahnhof in Prag vorgesehen.[3]


Technische Merkmale


Vom Aufbau her ist die Lokomotive eine Kastenlokomotive mit zentralem Maschinenraum. An den Spitzen befinden sich jeweils zwei von beiden Seiten zu besteigende Führerstände für den Lokführer. Sehr elegant wirkte bei ihnen die Gestaltung mit den panoramaförmig gebogenen Führerhausfenstern und der Beleuchtung. Der gesamte Lokkasten bestand aus großflächigen Paneelen aus glasfaserverstärktem Kunststoff.

Der Stahlrahmen ist über Drehzapfen mit den dreiachsigen Drehgestellen verbunden. Die Abfederung ist zweistufig. Auf jeder Seite wurden Schraubenfedern eingesetzt, die durch hydraulische Dämpfer unterstützt wurden. In jedem Drehgestell sind jeweils drei Fahrmotoren aufgehängt, welche mit einem Hohlwellen-Antrieb die Achsen antrieben. Die Lokomotive war mit einer Handbremse, einer direkt wirkenden Druckluftbremse als Lokbremse sowie einer indirekt wirkenden Druckluftbremse als Zugbremse ausgerüstet. Außerdem war sie mit einer elektrodynamischen Bremse, ausgeführt als Widerstandsbremse, ausgerüstet. Alle Räder wurden beidseitig mit Klotzbremsen abgebremst.

Die Stromversorgung erfolgte über zwei Scherenstromabnehmer. Zur Leistungssteuerung wurde eine elektropneumatische Diodensteuerung verwendet, die von den Sekundärwindungen des unter dem Rahmen zwischen den Drehgestellen aufgehängten Transformators abzweigte. Die Leistungssteuerung speisten jeweils zwei Silizium-Gleichrichter, die für je ein Drehgestell den Strom für die Fahrmotoren lieferten.


Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Internetseite über die Lokomotive der Reihe S 699.0
  2. Internetseite über den Wiederaufbau der Lokomotive S 699.0
  3. „Unikátní muzejní laminátka se přesune z Plzně do Chomutova v sobotu, pojede přes Cheb“ auf zdopravy.cz





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