Die ČSD-Baureihe S 499.2 war eine elektrische Lokomotivbaureihe für den Universalverkehr der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD für das mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom elektrifizierte Streckennetz im Süden und Westen der ehemaligen Tschechoslowakei. Sie wurde aus der ČSD-Baureihe ES 499.1 entwickelt und wurde für den Betrieb als Universallokomotive von Škoda in Plzeň der II. Generation entworfen.
ČSD-Baureihe S 499.2 ČD/ZSSK-Baureihe 263 | |
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Nummerierung: | ČSD S 499.2001–2012
ČD/ŽSR 263.001–012 |
Anzahl: | 12 |
Hersteller: | Škoda Plzeň |
Baujahr(e): | 1984 (2 Prototypen) 1988 (Serienbau) |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 16.800 mm |
Länge: | 15.500 mm |
Höhe: | 4.640 mm (Prototypen) 4.625 mm (Serienbau) |
Breite: | 2.940 mm |
Drehzapfenabstand: | 8.300 mm |
Drehgestellachsstand: | 3.200 mm |
Dienstmasse: | 84,2 t |
Radsatzfahrmasse: | 21,25 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Dauerleistung: | 3.060 kW |
Anfahrzugkraft: | 285 kN (Prototypen) 300 kN (Serienbau) |
Treibraddurchmesser: | 1.250 mm |
Stromsystem: | 25 kV/50 Hz ~ |
Stromübertragung: | Thyristor |
Antrieb: | Škoda-Hohlwellenantrieb |
Bremse: | DAKO-Druckluftbremse elektrische Widerstandsbremse |
Lokbremse: | DAKO-Druckluftbremse |
Zugbeeinflussung: | LS III |
Von der Lokomotive der Reihe S 499.2 sind 1984 zunächst zwei Prototypen mit einem Preis von je 7.300.000 tschechoslowakischen Kronen gebaut worden. Die Maschinen sind eine Weiterentwicklung der ES 499.1 unter Weglassung des Gleichstromanteiles. Die Serie entstand im Jahr 1988, die die Lokomotiven wurden jedoch mit der neuen Bezeichnung 263 versehen. Zu weiteren Lieferungen kam es auf Grund des Rückganges des Schienenverkehrs nach dem Jahr 1990 nicht mehr. Es wurden weder weitere Modifizierungen noch die geplante Reihe 262 mit geänderter Getriebeübersetzung realisiert.
Seit ein paar Jahren setzen die ZSSK ihre Loks, die mit einer Wendezugsteuerung ausgerüstet wurden, hauptsächlich mit Nahverkehrszügen im Raum Bratislava ein.
Vom Aufbau her entspricht die Lokomotive den Baugrundsätzen von Škoda der II. Generation. Sie hat denselben Aufbau wie die Lokomotive ES 499.1, E 499.3 und die DR-Baureihe 230. Der Lokkasten ist genau der der 230. Dieser ist gesickt und hat auf der einen Seite zu öffnende Jalousien und vier Fenster auf der anderen Seite, von denen die inneren zu öffnen sind. Dies sind die einzigen mechanischen Unterschiede zur ES 499.1. Ansonsten ist die Lokomotive genau vom Modell abgeleitet – mit selbsttragendem Kasten und doppelt gefedernden Fahrgestellen, in denen die Fahrmotoren mit einem Hohlwellenantrieb nach System Škoda die in senkrechten Bolzen gelagerten und mit Stahlschraubenfedern abgefederten Achsen antreibt. Die Lokomotive ist mit einer Handbremse, einer indirekten Zugbremse und einer direkt wirkenden Lokbremse ausgerüstet.
Die Lokomotive erhält ihre Energie über zwei Einholm-Stromabnehmer. Bei den Serienlokomotiven haben diese eine andere Form als bei den Prototypen. Die Leistungsübertragung erfolgt durch die Sekundärwindungen des Traktionstransformators Typ EL 5979-51, der unter dem Lokkasten zwischen den Fahrgestellen aufgehängt ist. Jeder Fahrmotor wird über einem ölgekühlten Thyristor von einer pulsierenden Wechselvorrichtung gespeist. Die Traktion wird gleichgerichtet gesteuert. Die Kühlung der elektrischen Einrichtung wurde als Regulierung entsprechend der Belastung von den Reihen ES 499.1 und E 499.3 übernommen, was zu einer nicht unwesentlichen Energieeinsparung führte. Die Steuerung der Lokomotive ist nach zwei Regimen möglich, nach einstellbarer Zugkraft bzw. nach konstanter Geschwindigkeit. Letzteres wird durch die automatischen Geschwindigkeitsregulierung ARR reguliert.
Die beiden Prototypen S 499.2001 und S 499.2002 wurden dem DKV Brno zugeteilt und versehen hauptsächlich Personenzugdienste. Die Serienlokomotiven sind im Besitz der ŽSR, sie sind in Bratislava beheimatet und bedienen in der Regel die Strecke Bratislava–Břeclav.[1]