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Die dreiachsigen Schmalspur-Dampflokomotiven vom Typ HF 110 C waren für den Heeresfeldbahndienst im Zweiten Weltkrieg entwickelte Schlepptenderlokomotiven der Bauart Cn2(t)+T. Kurze Strecken konnten sie auch ohne Schlepptender zurücklegen. Nach dem Krieg wurden die Lokomotiven zivilen Verwendungszwecken zugeführt oder verschrottet.

Heeresfeldbahnlokomotive HF 110 C
Frank S., die ehemalige LJE Nr. 1/99 4652, am 23. Juli 1983 auf der Jagsttalbahn
"Frank S.", die ehemalige LJE Nr. 1/99 4652, am 23. Juli 1983 auf der Jagsttalbahn
"Frank S.", die ehemalige LJE Nr. 1/99 4652, am 23. Juli 1983 auf der Jagsttalbahn
Nummerierung: LJE Nr. 1, 4, 5
99 4651–4653
ÖBB 798
SKGLB 32–33
StLB HF 11 805, 11 810–11 811
Anzahl: ca. 130
Hersteller: Henschel, Jung, Chrzanów/Krenau, ČKD
Baujahr(e): 1941–1945 und ca. 1951
Achsformel: C
Bauart: C n2(t)+T
Gattung: K 33.6
Spurweite: wahlweise 600 mm, 750 mm, 760 mm
Länge über Puffer: 10.180 mm
Höhe: 2.800 mm
Breite: 2.100 mm
Gesamtradstand: 1.800 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 30 m
Leermasse: 14,5 t
Dienstmasse: 17,0 t
Dienstmasse mit Tender: 29,5 t
Reibungsmasse: 17,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 110 PSi / 81 kW
Anfahrzugkraft: 34,32 kN
Treibraddurchmesser: 700 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 300 mm
Kolbenhub: 350 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 0,72 m²
Strahlungsheizfläche: 3,3 m²
Verdampfungsheizfläche: 30,2 m²
Tender: 2T6
Dienstmasse des Tenders: 12,5 t
Wasservorrat: 0,6 m³ + 6 m² **
Brennstoffvorrat: 0,5 t + 2,5 t **
Lokbremse: Wurfhebelbremse, Dampfbremse
** Tender

Verschiedene Lokomotivfabriken stellten zwischen 1941 und 1945 mehr als 130 Dampflokomotiven dieses Typs mit 600 bis 760 mm Spurweite fertig. Einige wenige Exemplare folgten in den Nachkriegsjahren sowie um 1950.


Technische Merkmale


neuer Rahmen der 99 4652 auf dem Bohrwerk im Dampflokwerk Meiningen
neuer Rahmen der 99 4652 auf dem Bohrwerk im Dampflokwerk Meiningen

Die Lokomotiven besitzen einen Außenrahmen. Außerhalb des Rahmens sitzen große Gegengewichte und das Gestänge, die Treibstange geht zum dritten Radsatz. Die Lokomotiven haben Heusingersteuerung mit Kolbenschiebern der Bauart Müller. Unter anderem die Lok 99 4652 verfügte ursprünglich über einen Kobelschornstein.

Die Lokomotiven führen in der Regel einen zweiachsigen Tender mit 1600 mm Radsatzstand für die Wasser- und Kohlevorräte mit. Sie waren aber so konstruiert, dass sie kurze Strecken auch als Tenderlok fahren konnten. Bei den Henschel-Lokomotiven waren Wasserkästen und Tender genietet, bei der Jung-Lokomotive geschweißt.


Einsatz nach 1945


HF 11017 im Schmalspurbahnmuseum von Lavassaare, Estland
HF 11017 im Schmalspurbahnmuseum von Lavassaare, Estland
HF110C, abgestellt im Frankfurter Feldbahnmuseum
HF110C, abgestellt im Frankfurter Feldbahnmuseum

Deutsche Reichsbahn


Die Ende 1945 auf den Gleisanlagen der 1939 stillgelegten Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen neu gegründete Luckenwalde-Jüterboger Kleinbahn (1947 in Luckenwalde-Jüterboger Eisenbahn geändert, LJE) setzte nach 1945 drei Lokomotiven dieses Typs ein. Diese stammten aus dem benachbarten Eisenbahnpionier- und Gerätepark Rehagen-Klausdorf. Die erste von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland von dort für den zivilen Einsatz noch 1945 zur Verfügung gestellte Lok erhielt die Nr. 1. Zwei weitere Lokomotiven vom Typ HF110C übergaben die Sowjetischen Streitkräfte den Landesbahnen Brandenburg im Jahr 1948 für den Einsatz auf der LJE – sie erhielten die Nummern 4 und 5. Im Jahr 1949 wurden alle drei HF110C von der Deutschen Reichsbahn übernommen und erhielten 1950 die Nummern 99 4651 bis 99 4653. Sie versahen den Verkehr auf der von der Reichsbahndirektion (Rbd) Berlin als Netz Dahme bezeichneten Schmalspurbahn bis 1964 bzw. bis zu deren Einstellung im Jahr 1965. Danach setzte die Rbd Greifswald diese drei Maschinen vom Typ HF110C auf der Insel Rügen ein, wo sie 1968/69 ausgemustert wurden. Zwei Lokomotiven wurden verkauft, um für den VEB Baustoffkombinat Neubrandenburg noch einige Jahre in Ueckermünde als Dampfspender zu dienen. Die 99 4652 wurde hingegen 1974 an den westdeutschen Unternehmer Walter Seidensticker verkauft. Dieser ließ sie auf 600 mm Spurweite umspuren und setzte sie danach von 1974 bis 1981 auf der Dampf-Kleinbahn mit dem Namen Frank S. ein. Im Jahr 1981 wurde sie auf 750 mm zurückgespurt und kam zur Jagsttalbahn, im Jahr 1990 zur Öchsle-Schmalspurbahn. In den Jahren 1993/94 wurde sie im Raw Görlitz optisch aufgearbeitet mit ihrer Reichsbahn-Nummer 99 4652 im Bahnhof Putbus an der Rügenschen Kleinbahn aufgestellt, wo sie auch heute, seit 1999 im Eigentum des Landkreises Rügen, noch vorhanden ist. In den Jahren 2013/14 wurde sie im Dampflokwerk Meiningen betriebsfähig aufgearbeitet. Seit März 2015 steht sie auf Rügen wieder betriebsfähig für Sonderfahrten bereit, leihweise kommt sie aber auch beim Pollo oder auf anderen 750-mm-Strecken in Deutschland zum Einsatz.


Österreich


Die HF 11810 der Waldbahn Abreschviller fuhr zuvor bei den StLB
Die HF 11810 der Waldbahn Abreschviller fuhr zuvor bei den StLB

Mindestens neun Maschinen verblieben nach Kriegsende auf dem Gebiet der Republik Österreich. Da die Maschinen zumeist nicht den Anforderungen des Streckendienstes auf den steigungs- und kurvenreichen österreichischen Schmalspurstrecken entsprachen, wurden sie zumeist nur in untergeordneten Diensten eingesetzt und bereits nach wenigen Jahren ausgemustert.

Die bei den Österreichischen Bundesbahnen eingesetzten Loks waren im Einzelnen:

Die 798.01 bis 03 wurden 1956 ausgemustert, die 798.101 folgte, nachdem sie bereits seit Jahren außer Dienst stand, im Jahr 1972 (Verkauf nach Deutschland).

In Österreich waren Lokomotiven des Typs HF 110C ferner bei den Steiermärkischen Landesbahnen und der Salzkammergut-Lokalbahn im Einsatz.

Bei der SKGLB liefen die Lokomotiven:


Modell


Es gibt mehrere Modelle dieses Loktyps von Großserienherstellern, u. a. bietet Roco eine Version in Baugröße H0e und LGB ein Modell in Spur G an.


Literatur







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