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Die Baureihe DSB Traktor 251–290 sind leichte B-gekuppelte Diesel-Rangiertraktoren, die 1966 sowie 1968 und 1969 gebaut wurden. Sie werden auf den Anlagen der Danske Statsbaner (deutsch Dänische Staatsbahnen) in Dänemark eingesetzt. Die Rangiertraktoren werden für kleinere Transportaufgaben und zum Rangieren auf Anschlussbahnen und in den Bahnhöfen verwendet.

DSB 251–290
DSB 288, Danmarks Jernbanemuseum
DSB 288, Danmarks Jernbanemuseum
DSB 288, Danmarks Jernbanemuseum
Nummerierung: 251–290
Anzahl: 40
Hersteller: Frichs, Aarhus
Danemark Dänemark
Baujahr(e): 1966, 1968–1969
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 6.400 mm
Höhe: 2.935 mm
Breite: 3.070 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Dienstmasse: 17 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Traktionsleistung: 94 kW (128 PS) bei 1.800/min
Treibraddurchmesser: 850 mm
Motorentyp: 6-Zylinder-Leyland UE 680
Motorbauart: Dieselmotor
Leistungsübertragung: dieselmechanisch
Tankinhalt: 200 l

Geschichte


Um die Dampflokomotiven im Rangierbetrieb in Dänemark völlig abzulösen, reichten die zwischen 1960 und 1965 beschafften 120 Stück der Diesellokbaureihe MH (II) nicht aus. So wurden Überlegungen getroffen, weitere Lokomotiven zu beschaffen. Da die MH (II) mit 440 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gut im leichten Streckendienst einzusetzen waren, wurden Lösungen für den Verschub in den Bahnhöfen gesucht. Da mit den Rangiertraktoren von Ardelt, der Baureihe DSB Traktor 101–116 sowie dem Lizenznachbau DSB Traktor 117–146 von Frichs gute Erfahrungen gemacht wurden, wurde die Beschaffung von noch leichteren Lokomotiven ohne Stangenantrieb in Erwägung gezogen.

Auf Grund der guten Erfahrungen in Deutschland mit Kleinlokomotiven (Köf) mieteten die Danske Statsbaner am 28. November 1963 die Köf 6645 an, die nach einer Einweisung von DSB-Lokführern vom 14. März bis 13. August 1964 in Dänemark war. Nach der Erprobung bestellten die DSB 20 Rangiertraktoren, die im Sprachgebrauch in Anlehnung an die deutsche Bezeichnung Køf genannt wurden. Die 251–270 wurden bei Frichs in Århus bestellt und 1966 geliefert.

Im Gegensatz zur deutschen Baureihe haben die dänischen Køf einen englischen Leyland-Motor. 1967 bestellte die DSB weitere 20 Køf bei Frichs, die 271–290. Die Serie erhielt ein geschlossenes Führerhaus mit Fenstern und Türen und wurde 1968 und 1969 geliefert.


Einsätze


Die Køf wurden neben dem Rangierdienst auf Bahnhöfen in den Zentralwerkstätten Aarhus und Kopenhagen sowie in den Betriebswerken Fredericia, København und Århus sowie im Schienenlager Fredericia eingesetzt. Bei einigen Güterverkehrskunden, die ausgebildetes Bedienpersonal besaßen, konnten die Rangiertraktoren beobachtet werden.

In Ausnahmefällen gelangten die Lokomotiven wie zwischen Vejen und Brørup mit Bedienungsfahrten in den Streckendienst.


Instandhaltung


Um bei größeren Untersuchungen Überführungen in die zuständige Werkstatt Fredericia mit eigener Kraft zu vermeiden, beschafften die DSB 1996 zwei aus Gs umgebaute Køf-Transportwagen, die die Bauartbezeichnung Uis erhielten. Der Wagen 40 86 949 9 000-8 wurde 2013 ausgemustert, der 40 86 949 9 001-6 im gleichen Jahr an den Dansk Jernbane-Klub abgegeben.[1]


Aufbau


Das Führerhaus ist auf beiden Seiten mit einem Bedienplatz ausgestattet und mit der niedrigen Fußbodenhöhe von etwa 400 mm über Schienenoberkante dem Ein- und Aussteigen beim Rangieren angepasst. Der Sechszylinder-Viertakt-Motor von Leyland leistet 128 PS (94 kW) bei 1800/min. Sein Kühlwassersystem besitzt eine Vorwärmeinrichtung mit 2000 W bei 110 V. Der Motor ist über eine Kardanwelle mit dem Voith-Hydraulikgetriebe L33u verbunden. Vom Voith-Getriebe geht die Kraftübertragung über ein Wendegetriebe von Gmeinder und einen Kettenantrieb auf beide Achsen.

Vom Motor, der über ein Handrad bedient wird, werden über Riemen Kompressor und Generator angetrieben. Das Bremsventil für den Zug liegt auf der rechten Führerstandsseite, die Lok allein kann über ein links und rechts vorhandenes Bremsventil gebremst werden.

Die ersten 20 Lokomotiven wurden mit offenen Führerhäusern ohne Türen und Seitenfenster geliefert. Die zweite Serie wurde mit einem vollständig geschlossenem Führerhaus geliefert, ab 1968 erfolgte die Nachrüstung der ersten Serie.

Ursprünglich waren alle Fahrzeuge an beiden Enden mit einer automatischen Rangierkupplung ausgerüstet, die beim Anfahren an einen Wagen automatisch kuppelte und vom Führerstand durch Druckluft entkuppelt werden konnte. Für Zugfahrten wurde sie hochgeklappt und die Schraubenkupplung des ersten Wagens mit dem Kupplungshaken der Lok verbunden. Einzelne Lokomotiven erhielten später normale Schraubenkupplungen.

Etwa ab 1980 wurden auf den Führerhausdächern gelbe Blinklichter für den Einsatz unter anderem auf Hafengleisen montiert. Ende der 1980er Jahre wurde der Auspuff umgebaut und in einem langen Rohr an das hintere Führerhausende geführt. Das Führerhaus wurde mit schallisolierenden Matten ausgekleidet, um den Lärm zu reduzieren.

Als einzige Lok erhielt Nr. 270 einen Schneepflug.


Farbgebung


Alle Lokomotiven waren bei der Lieferung im damaligen DSB-Design grün mit gelben Anschriften. Zwölf von ihnen erhielten das rot-schwarze DSB-Design von 1972, eine wurde ganz rot lackiert und eine weitere erhielt gelbe Führerhausendwände. Damit das Stellwerkspersonal die Nummern der Lokomotiven leichter erkennen konnte, wurden einem Teil davon die Nummer in großen Ziffern auf das Dach gemalt.


RDK Traktor 251…290


Mit der Ausgliederung der Güterverkehrssparte 2001 aus den DSB in die Gesellschaft Railion Danmark wurden zahlreiche Lokomotiven an Railion abgegeben. Dies betraf DSB 251, 252, 254–262, 264, 266–268, 275–278, 281–284, 286, 289 und 290. Alle anderen blieben bei DSB.

RDK 290 wurde 2001 abgestellt, 2006 zu Henriksen, Århus, zur Verschrottung überführt, jedoch 2007 wieder von DSB gekauft, aufgearbeitet und ist seither bei DSB Godsvogne Fredericia eingesetzt. 2012 erhielt sie eine rote Neulackierung.


RSC Traktor 251…290


Als 2009 Railion Danmark in DB Schenker Rail Scandinavia aufging, wurden nur noch RSC 254, 259, 260, 262, 276, 278, 281 und 282 übernommen. Die anderen Kleinlokomotiven waren nicht mehr im Bestand von RDK vorhanden.

RSC 259 wurde 2011 an DSB verkauft und ist wieder als DSB 259 im Einsatz.


VLTJ Køff / MjbaD Køff



Contec Köf


Contec Rail übernahm folgende Lokomotiven:


C Rail Safety Köf


Das 2011 gegründete Wartungsunternehmen C Rail Safety (CRSA) hat 2012 die Contec Köf 258 übernommen.[2]


STAB Köf 277


Svensk Tågkraft AB erwarb im Februar 2012 die Contec Köf 277 und setzt sie seither in Nässjö ein. 2014 wurde die Lok rot lackiert. Sie trägt die EVN 98860000277-4.


Verbleib



Einzelnachweise


  1. DSB Tjenestevogne Vogngruppe 949 9. 949 9 000 und 001. In: jernbanen.dk. Abgerufen am 17. Juni 2022 (dänisch).
  2. CRSA Köf 258. In: jernbanen.dk. Abgerufen am 17. Juni 2022 (dänisch).


Commons: DSB Köf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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