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Der ABC4ü Bay 04 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 91 für die Königlich Bayerische Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz im Schnellzugverkehr gebaut wurde. Er führte alle drei Klassen. Die Sitzplätze der 1.-Klasse des ersten Bauloses konnten zu Schlafplätzen umgebaut werden.

ABC4ü Bay 04
ABC4ü Bay 04/30
Nummerierung: 1 417 bis 1 431
Anzahl: 15
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1904/1906
Ausmusterung: bis 1951
Gattung: ABCCü (ABC4ü)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.975 mm
Länge: 17.700 mm
Höhe: 4.030 mm
Breite: 3.100 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Gesamtradstand: 15.000 mm
Leermasse: 36.550 bis 38.000 kg
Raddurchmesser: bayrische Form 39 mit 1.014 mm
Bremse: Handbremse, Westinghouse-Druckluftbremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 4 / 12 / 32
Fußbodenhöhe: 1.250
Klassen: 1 / 2 / 3

Konstruktive Merkmale



Untergestell


Wie schon bei den Wagen nach Blatt 75 wurde der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf[1]. Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.


Laufwerk


Die Wagen hatten Drehgestelle bayerischer Bauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm mit aus Blechen und Winkeln genietetem Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1.014 mm der bayerischen Form 39.

Die Handbremsen befanden jeweils im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Die Wagen waren mit Druckluftbremsen des Typs Westinghouse ausgestattet.


Wagenkasten


Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis über die äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach der süddeutschen Bauart ohne Oberlichtaufbau.

Der Innenraum war in insgesamt sieben Abteile aufgeteilt. Das Abteil der 1.-Klasse hatte insgesamt vier Polstersitze, die beiden Abteile der 2.-Klasse jeweils sechs. Die vier Abteile der 3.-Klasse waren mit Holzlattenbänken ausgestattet und boten je Abteil acht Sitzplätze. Für den militärischen Transport wurden sechzehn Plätze für Offiziere und vierundzwanzig für Mannschaften ausgewiesen. Die Abteile waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen.


Ausstattung


An beiden Wagenenden befanden sich Aborte, die mit Waschgelegenheiten kombiniert waren. Bei den Wagen der ersten Lieferserie konnten die Sitze der 1.-Klasse in Schlafplätze umgewandelt werden.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.

Die Beleuchtung der Wagen der ersten Lieferserie erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung. Bei den Wagen der zweiten Lieferserie waren elektrische Beleuchtungen der Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung, Berlin, eingebaut (Osmiumlampen).


Bemerkung


Mit dem Umbau von 1930 erfolgten Änderungen der Toiletteneinrichtungen und die Seitenwände der Abteilseiten wurden erneuert. Dabei wurden die Doppelfenster auf der Abteilseite durch große Fenster ersetzt.


Skizzen, Musterblätter, Fotos



Wagennummern


Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1894
ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung

1897
ABCCü
91
1913
ABCCü
ABC4ü Bay 04 ABC4ü Bay 04 ABC4ü Bay 04/30 A 1. 2. 3. 4. O M
1904 MAN 10 1 417 1 147 23 009 Mü 14 540 Mü xx/1945 München Pl
Wsbr;
Ggl D 2 1
(4)
2
(12)
4
(32)
16 24
1 418 1 148 23 010 Mü 14 541 Mü 14 541 Mü 1945? München
1 419 1 419 23 004 Nür 14 542 Nür 1945? München
1 420 1 420 23 011 Mü 14 543 Mü xx/1933 München
1 421 1 421 23 012 Mü 14 544 Mü 14 544 Mü xx/1937 TAG Verkauf an TAG
1 422 1 422 23 013 Mü 14 545 Lu xx/193? Ludwigshafen
1 423 1 423 23 014 Mü 14 546 Mü 14 546 Mü 1945? München
1 424 1 424 X 11/1919
1 425 1 425 23 015 Mü 14 547 Au xx/193? Augsburg
1 426 1 426 23 016 Mü 14 548 Lu xx/193? Ludwigshafen
1906 MAN 5 1 427 1 427 23 017 Mü 14 559 Mü 01/1951 Augsburg Pl
Wsbr
El D 2 1
(4)
2
(12)
4
(32)
16 24 Altschadwagen
1 428 1 428 23 018 Mü 14 560 Mü 1945? München
1 429 1 429 23 019 Mü 14 561 Mü 14 561 Mü 1945? München
1 430 1 430 23 020 Mü 14 562 Mü 14 562 Mü 10/1948 München Altschadwagen
1 431 1 431 23 021 Mü 14 563 Mü 14 563 Mü 02/1950 München Altschadwagen

Einzelnachweise


  1. Lutz Übel, 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nürnberg, Lieferbedingnisse für 4-achsige Personenwagen



Literatur





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