Die Triebwagen der Baureihe M 153.0 (ab 1988: Baureihe 892 ab 1997: MVTV 2) der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) und der nachfolgenden Unternehmen sind zweiachsige Dieseltriebwagen, die für die Netzinstandhaltung Verwendung finden. Die Fahrzeuge basieren auf den Regionalverkehrstriebwagen der Reihe M 152.0.
ČSD-Baureihe M 153.0 ab 1988 Baureihe 892 ČD / ZSSK-Baureihe MVTV 2 | |
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![]() SŽDC MVTV 2.2 003 (2018) | |
Nummerierung: | ČSD M 153.0001–0112, M 153.501–503 ab 1988 892 001–112, 892 801–803 SŽDC, Viamont MVTV 2 (ab 1997), ZSSK MVTV 02, MVTV 03 (ab 1997) |
Anzahl: | 112+3 |
Hersteller: | Vagonka Tatra Studénka |
Baujahr(e): | 1983–1992 |
Achsformel: | 1’A’ |
Spurweite: | MVTV 2, MVTV 02: 1435 mm MVTV 03: 1520 mm |
Länge über Puffer: | 13 970 mm |
Länge: | 13 103 mm |
Höhe: | 4635 mm |
Breite: | 3703 mm |
Gesamtradstand: | 8000 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 100 m bei 10 km/h: 80 m |
Dienstmasse: | 23,5 t |
Radsatzfahrmasse: | 14,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | urspr. 80 km/h n. Umbau 90 km/h |
Installierte Leistung: | urspr. 155 kW nach Umbau 310 kW |
Motorentyp: | urspr. LIAZ ML 634 nach Umbau TEDOM TD242RHTA25 |
Motorbauart: | Sechszylinder-Reihenmotor |
Leistungsübertragung: | hydrodynamisch |
Tankinhalt: | 300 l |
Zugbremse: | Klotzbremse DAKO BV |
1983 bis 1992 wurden von Vagonka Tatra in Studénka insgesamt 111 Wagen für Regel- und drei für Russische Breitspur von 1520 mm an die damalige Československé státní dráhy ČSD geliefert. Ein Fahrzeug erhielt der damaligen Spediteur DNT, aus dem sich 1992 die Firma Viamont entwickelte. Die Fahrzeuge waren als Ersatz für die auf der damaligen ČSD-Baureihe M 131.1 basierenden Reihe 890 bestimmt. 1981 entstand bei Studenka ein Prototyp, nach ausgiebigen Tests wurden die Serienfahrzeuge geliefert. Sie konnten im mit 3 kV Gleichspannung elektrifizierten Netz für Arbeiten unter Spannung, auf mit 25 kV Wechselspannung bei 50 Hz elektrifizierten Strecken jedoch nur bei abgeschalteter Fahrleitung verwendet werden.
Die regelspurig gebauten Triebwagen wurden als M 153.0, die breitspurigen als M 153.5 eingeordnet. 1988 wurden daraus mit der Einführung der EDV-Nummern die Reihen 892 bzw. 892.8. Ab 1997 wurden die Triebwagen als Arbeitsfahrzeuge deklariert, und die Fahrzeuge in Tschechien erhielten die Bezeichnung MVTV 2, in der Slowakei wurden für die Normalspur die Fahrzeuge als MVTV 02 und für die Breitspur die Fahrzeuge als MVTV 03 bezeichnet. Die Fahrzeuge dienten zur Kontrolle der Fahrleitungslage und auch deren Unterhaltung, außerdem wurden mit ihnen technologische Transporte von Mitarbeitern und Überführungsfahrten durchgeführt. Im Jahr 2007 erhielten alle Fahrzeuge eine neue Antriebsanlage auf Grundlage der ČD-Baureihe 814. Der Umbau wurde von der Firma Pars Nova in Šumperk durchgeführt. Da gleichzeitig die elektrischen Einrichtungen auf den neuesten Stand gebracht wurden, sind die Arbeiten als komplette Modernisierungsmaßnahme ausgeführt worden. Der Umbau beinhaltete die Ausrüstung mit einem neuen Dieselmotor TEDOM TD242RHTA25 und einem neuen Differentialwandlergetriebes VOITH DIWA 864.3E. Dank dieser Umbaumaßnahme erhöhte sich die Anzahl der Getriebestufen von 2 auf 4 und die zugelassene Höchstgeschwindigkeit stieg auf 90 km/h. Außerdem wurde die Bordspannung von 48 V auf 24 V verringert. Die umgebauten Fahrzeuge werden als MVTV 2.1 bezeichnet und sie sollen nach dem Umbau noch mindestens 20 Jahre weiter genutzt werden können.
Die Wagen sind von der ČSD-Baureihe M 152.0 abgeleitet. Im Wagen gibt es einen Arbeits- und einen Lagerraum sowie sanitäre Einrichtungen. Auf dem Dach befinden sich die Inspektionskanzel sowie eine gegenüber den Wagenkasten isolierte Arbeitsbühne für Arbeiten an der Fahrleitung, z. B. Auswechseln von Isolatoren oder Stützpunktteilen. Vorhanden ist ein Einholmstromabnehmer als Messstromabnehmer. Neben der Arbeitsbühne befinden sich Laufstege, die bis zu den Stirnseiten reichen. An den Stirnseiten der Fahrzeuge gibt es zusätzlich kurze Laufstege für den Übergang auf Dacharbeitsplattformen gekuppelter Fahrzeuge.
Die mit den Triebwagen der Reihe 810 identische Antriebsanlage ermöglichte eine kleinste Dauergeschwindigkeit von 5 km/h.