Der Bahnhof Stuttgart-Münster liegt am Streckenkilometer 5,2 der Bahnstrecke Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim und ist ein selten bedienter Bahnhof im Stadtgebiet von Stuttgart. Der Code im Betriebsstellenverzeichnis lautet TSM. Von 1926 bis 2000 hatte außerdem die mit Gleichstrom elektrifizierte Industriebahn Münster–Cannstatt ihren Ausgangspunkt in Münster, womit die Station zwischen 1933 und 1963 Systemwechselbahnhof war.
Stuttgart-Münster | |
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Bahnhof Münster | |
Daten | |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | TSM |
IBNR | 8005771 |
Preisklasse | 7 |
Eröffnung | 30. September 1896 |
Profil auf Bahnhof.de | Stuttgart-Muenster |
Architektonische Daten | |
Baustil | württ. Einheitsbahnhof vom Typ IIIa |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Stuttgart |
Ort/Ortsteil | Münster |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 49′ 14″ N, 9° 12′ 57″ O48.820619.215966 |
Höhe (SO) | 251 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
Um den Stuttgarter Zentralbahnhof zu entlasten, entschied sich die Direktion der Königlich Württembergischen Staatsbahn für den Bau einer Güterumgehungsbahn. Sie sollte eine direkte Verbindung zwischen der Ost- und der Nordbahn schaffen. An den jeweiligen Überleitungen befanden sich die Rangierbahnhöfe Untertürkheim und Kornwestheim. In etwa auf der Hälfte der Strecke, oberhalb der Gemeinde Münster am Neckar, wurde die vorerst einzige Zwischenstation eingerichtet. Sie ermöglichte Zugkreuzungen auf der zu jener Zeit nur eingleisigen Trasse.
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte am 30. September 1896 der Betrieb auf der Umgehungsbahn aufgenommen werden. Der Personenverkehr war nur in geringem Maße zugelassen. Das heute noch bestehende Empfangsgebäude ist ein württembergischer Einheitsbahnhof vom Typ IIIa, der auf der südlichen Seite einen einstöckigen Anbau erhielt. Im Erdgeschoss befanden sich Dienst- und Warteräume. Im Ober- und Dachgeschoss waren zwei Wohnungen für Bahnbedienstete. Auch der Güterschuppen neben dem Empfangsgebäude ist noch erhalten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war wegen des rasant ansteigenden Güterverkehrs die Erweiterung um ein zweites Streckengleis für die Strecke unausweichlich. Die zweigleisige Nordbahn zwischen Stuttgart und Zuffenhausen galt ebenfalls als überlastet. So entstanden 1903 Pläne, den Stuttgarter Hauptbahnhof und den Nordbahnhof mit dem Bahnhof Münster zu verbinden und ihn zu einem Gütersammelbahnhof auszubauen. Laut damaliger Meinung von Sachverständigen, erspare sich die Staatsbahn auf diese Weise den viergleisigen Ausbau der Nordbahn bis Kornwestheim. Neben Güterzügen sollten auch Fernzüge über die Münsterlinie umgeleitet werden. Im Januar 1904 rieten Gutachter der Staatsbahn von diesem Projekt ab.
Die Befürworter der Münsterlinie überarbeiteten 1906 ihre Entwürfe. Aber auch der neue Vorschlag für einen Gütersammelbahnhof in der Nähe des bestehenden Bahnhofs wurde als nicht vorteilhaft genug angesehen.
Als Folge der Eingemeindung von Münster in die Stadt Stuttgart am 1. Juli 1931 erhielt der Bahnhof am 1. August 1931 seine heutige Bezeichnung Stuttgart-Münster. Am 1. Juni 1933 begann im Rahmen des Stuttgarter Vorortverkehrs der elektrische Betrieb zwischen Stuttgart-Untertürkheim und Kornwestheim.
Der Bahnhof wird werktags durch einzelne Regionalzüge, lediglich in den Morgen- und Nachmittagsstunden bedient. Auf Gleis 1, das als einziges über einen Bahnsteig verfügt, halten die Züge sowohl in Richtung Kornwestheim, als auch in Richtung Untertürkheim. Die übrigen Gleise stehen durchfahrenden Zügen oder als Abstellfläche für Güterwagen zur Verfügung.
Der Bahnhof Münster ist im Personenverkehr der niedrigsten Preisklasse 7 zugeordnet.
Linie | Strecke |
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RB 11 | Stuttgart-Untertürkheim – Stuttgart-Münster – Kornwestheim Pbf |
Im Zuge des Projekts Stuttgart 21 sollten, nach dem Planungsstand 2019, im Bahnhof Münster Gleise zurückgebaut, vier Abstellgleise am südöstlichen Teil der Anlage sowie ein Betriebsgebäude errichtet werden.[2][3] Kritiker bemängeln, dass bei einem Angebotsausbau des Personenverkehrs auf der Schusterbahn kein zweiter Bahnsteig errichtet werden könne.[4]
Der Bahnhof soll bis 2025 in den Digitalen Knoten Stuttgart integriert werden. Er gehört dabei zum Stell- und RBC-Bereich Untertürkheim, der von einem in Waiblingen entstehenden Bedien- und Technikstandort gesteuert werden soll.[5] Er soll dabei mit ETCS Level 2 und zusätzlicher konventioneller Ks-Signalisierung ausgerüstet werden.[6]
Im Ostkopf des Bahnhofs soll ein neuer Gleisanschluss für die Firma Fischer-Weilheim entstehen.[6] Ein seit Mitte der 1960er Jahre nicht genutzter Gleisanschluss soll dabei reaktiviert werden.[7]