Der Bahnhof Saint-Germain-en-Laye ist ein Bahnhof in der Stadt Saint-Germain-en-Laye in Frankreich. Es handelt sich um die Endstation der Bahnstrecke Paris-Saint-Lazare–Saint-Germain-en-Laye. Der Bahnhof wurde in einem künstlichen Geländeeinschnitt in unmittelbarer Nähe des Schlosses errichtet. Erst später wurde der Einschnitt gedeckelt. Heute ist Saint-Germain Endstation der Zweigs A1 der Linie A des RER.
Bahnhof Saint-Germain-en-Laye | |
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![]() Das Bahnhofsgebäude um 1900 | |
Daten | |
Lage im Netz | Endbahnhof |
Bauform | Kopfbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 RER E |
Eröffnung | 14. August 1847 1. Oktober 1972 (RER A) |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Saint-Germain-en-Laye |
Département | Département Yvelines |
Region | Île-de-France |
Staat | Frankreich |
Koordinaten | 48° 53′ 54″ N, 2° 5′ 42″ O48.8983332.095 |
Liste der Bahnhöfe in Frankreich |
Die Bahnlinie Paris – Le Pecq wurde – als erster Bauabschnitt der Linie Paris – 1837 in Betrieb genommen. Es war die erste Bahnlinie der Île-de-France. Die 2,5 km lange Verlängerung bis Saint-Germain-en-Laye ließ noch zehn Jahre lang auf sich warten. Das Problem war, dass Saint-Germain-en-Laye auf einer Terrasse über der Seine liegt und nach der Überquerung der Seine eine 35-‰-Rampe notwendig war, um den Höhenunterschied zu überwinden. Die damals vorhandenen Lokomotiven waren aber nicht kräftig genug, um derartige Steigungen bewältigen zu können. Erst in den 1840er Jahren standen für diese Zwecke atmosphärische Eisenbahnen zur Verfügung. Der Bau einer solchen Anlage wurde im Sommer 1844 genehmigt und am 14. Oktober 1847 konnte der Bahnhof in Betrieb genommen werden.[1]
1858 kam es auf der Steilstrecke zu einem Unfall mit drei Todesopfern und mehr als 20 Verletzten. 1860 wurde auf Dampfbetrieb umgestellt, wobei in den ersten Jahren die Züge – zusätzlich zur Zuglok – von einer zweiten Lokomotive geschoben wurden.[1]
Die Strecke wurde zwischen 1924 und 1927 elektrifiziert, wobei Saint-Germain im März 1927 erreicht wurde. Die Stromversorgung erfolgte über eine Stromschiene, an welche 750 V Gleichspannung angelegt wurden.
Im Hinblick auf die geplante Eingliederung in die RER A-Linie wurde der Abschnitt Nanterre-Université – Saint-Germain ab Oktober 1972 mit Oberleitung – mit Gleichspannung von 1 500 V – ausgerüstet.
Mit Wirkung zum 1. Oktober 1972 wurde der Abschnitt Nanterre-Université – Saint-Germain-en-Laye von der SNCF an die RATP übertragen und ist seitdem Teil der RER-Linie A. Saint-Germain ist Endstation des Zweigs A1.
Der Bahnhof Saint-Germain-en-Laye liegt am Kilometerpunkt 20,477 der Bahnstrecke Paris-Saint-Lazare–Saint-Germain-en-Laye.
Täglich steigen hier ca. 17 000 Fahrgäste in die RER-Züge. Sie kommen zu 77 % aus Saint-Germain, zu 15 % aus den Nachbargemeinden (Chambourcy, Fourqueux, Mareil-Marly, Poissy, Le Pecq, Le Vesinet). 51 % der Bahnkunden kommen zu Fuß. (Zahlen für ca. 2004).[3]
Der Bahnhof ist ein lokaler Verkehrsknoten: Nicht nur die RATP-Busse (mit der Linie 258 und der Linie N153 des Nachtbusnetzes Noctilien) haben eine Haltestelle im Bahnhofsumfeld, sondern acht weitere Busbetreiber mit insgesamt 19 Linien.