Der Bahnhof Kirchheim (Weinstraße) ist ein Haltepunkt in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Kirchheim an der Weinstraße. Er gehört der Preisklasse 6 der Deutschen Bahn an und verfügt über ein Bahnsteiggleis. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zur Tarifzone 72.[3] Seine Anschrift lautet Bahnhofstraße 1.[4] Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.[5]
Kirchheim (Weinstraße) | |
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Bahnhof Kirchheim 2015 | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | RKH[1] |
IBNR | 8003285[2] Vorlage:Infobox Bahnhof/Wartung/IBNR in Wikidata verschieden von lokaler IBNR |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 20. Juli 1873 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Spätklassizismus |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Kirchheim an der Weinstraße |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 32′ 14″ N, 8° 10′ 53″ O49.53728.1813 |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Der Bahnhof wurde am 20. Juli 1873 mit Vollendung der Pfälzischen Nordbahn Neustadt–Monsheim eröffnet. Derzeit ist er nur ein Haltepunkt, wird jedoch zu einem zweigleisigen Kreuzungsbahnhof ausgebaut. Die Bauarbeiten sollen im November 2022 abgeschlossen werden.[6]
Der Halt befindet sich am südlichen Ortsrand der Gemeinde. Parallel zu den Gleisen verläuft im Norden die Bahnhofstraße. Im Westen wird er durch die Bundesstraße 271 begrenzt, die auf diesem Abschnitt Teil der Deutschen Weinstraße ist.
Die 1865 eröffnete Strecke von Neustadt nach Dürkheim sollte ursprünglich bis Frankenthal durchgebunden werden. Später wurden die Planungen so abgeändert, dass die Strecke über die damals Kirchheim an der Eck heißende Gemeinde und Grünstadt bis nach Monsheim verlängert werden sollte. Bedingt durch das hügelige Terrain gestaltete sich der Streckenbau sehr aufwändig. Nachdem am 20. März 1873 der nördliche Abschnitt Monsheim–Grünstadt eröffnet worden war, fand der Lückenschluss zwischen Dürkheim und Grünstadt mit seinen Unterwegsbahnhöfen Erpolzheim, Freinsheim und Kirchheim a. d. Eck am 20. Juli statt.
Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Bahnhof wie alle in der Pfalz Bahnsteigsperren.[7][8] Während dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs- und Bauinspektion Neustadt verwaltet und gehörte zum Zuständigkeitsbereich der Bahnmeisterei Freinsheim.[9] 1910 wurde die Bezeichnung des Bahnhofs von „Kirchheim a. d. Eck“ in „Kirchheim a Eck“ geändert.[10] Spätestens ab 1914 hieß er „Kirchheim (Eck)“.[11][12]
1923 wurden die am Bahnhof beschäftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgeführten, bis 1924 dauernden Regiebetriebs ausgewiesen. Danach kehrten sie zurück.[13] Im Zuge der Auflösung der Ludwigshafener Direktion wechselte er zum 1. April 1937 in den Zuständigkeitsbereich der Direktion Mainz; zu dieser Zeit unterstand er dem Betriebsamt (RBA) Neustadt.[14][15]
Die Deutsche Bundesbahn, die ab 1949 für den Bahnbetrieb zuständig war, gliederte den Bahnhof in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Im Zuge der Umbenennung der Gemeinde in „Kirchheim an der Weinstraße“ im Jahr 1952 erhielt die Bahnstation ihren heutigen Namen. Im Zuge der schrittweisen Auflösung der Mainzer Direktion Anfang der 1970er Jahre war mit Wirkung zum 1. Juni 1971 ihr Pendant in Karlsruhe für den Bahnhof zuständig.[16][17] Zur selben Zeit wurden die Bahnsteigsperren aufgehoben.[18] Einhergehend mit der Aufgabe des Güterverkehrs wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut.[19] Um auf dem Streckenabschnitt Freinsheim–Grünstadt im Halbstundentakt fahren zu können, ist geplant, Kirchheim wieder zum Bahnhof auszubauen, sodass Zugkreuzungen möglich werden.[20] Die Fertigstellung des Vorhabens ist für Dezember 2022 geplant.[21]
Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um einen spätklassizistischen Typenbau aus dem Jahr 1873.[5]
Nach der durchgehenden Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1873 fuhren Personenzüge in mehreren Jahrzehnten oft über Monsheim hinaus bis Marnheim an der Bahnstrecke Langmeil–Monsheim.[22][23] Der Bahnhof wird je stündlich von Regionalzügen der Relationen Neustadt–Grünstadt und Frankenthal–Eiswoog angefahren und somit halbstündlich bedient.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Güterzüge der Relation Neustadt–Monsheim eingesetzt.[23] Ab den 1980er Jahren bedienten Übergabezüge den Bahnhof, der zu dieser Zeit keinen eigenständigen Gütertarifpunkt mehr bildete. Seine Bedienung fand vom Bahnhof Grünstadt statt, als dessen Satellit er fungierte.[24] Inzwischen ist der Güterverkehr jedoch zum Erliegen gekommen. Im Anschluss wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut.