Bologna Centrale ist der Hauptbahnhof von Bologna, der Hauptstadt der italienischen Region Emilia-Romagna. Der Bahnhof hat eine wichtige Knotenfunktion im italienischen Bahnnetz, da er Bindeglied zwischen der Hochgeschwindigkeitsstrecke Bologna–Florenz und der Bahnstrecke Verona–Bologna ist. Seit Dezember 2008 endet im Knoten Bologna auch die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Mailand. Alle drei Strecken sind Bestandteil der TEN-Achse Nr. 1. Mit 20 Gleisen gehört er zu den größten Durchgangsbahnhöfen in Europa.
Bologna Centrale | |
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Bahnhofsvorplatz | |
Daten | |
Lage im Netz | Knotenbahnhof |
Bahnsteiggleise | 20 |
IBNR | 8300217 |
Eröffnung | 1864 |
Webadresse | www.grandistazioni.it |
Architektonische Daten | |
Architekt | Gaetano Ratti |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bologna |
Metropolitanstadt | Metropolitanstadt Bologna |
Region | Emilia-Romagna |
Staat | Italien |
Koordinaten | 44° 30′ 22″ N, 11° 20′ 31″ O44.50611111.341944 |
Eisenbahnstrecken | |
Mailand–Bologna | |
Liste der Bahnhöfe in Italien |
Eine Erschließung des Bahnhofes durch die Straßenbahn Bologna ist im Stadium der Vorbereitung.
Der Bahnhof Bologna wurde 1864 errichtet. Darüber existieren allerdings nur wenige und unklare Informationen. Es ist aber bekannt, dass zehn Jahre später ein neuer Bahnhof auf demselben Grund gebaut wurde.
Das Gebäude, wie man es heute kennt, wurde vom Architekt Gaetano Ratti entworfen, der in der örtlichen Clementine Akademie ausgebildet wurde. Inspiriert vom neoklassizistischen Stil, eröffnet sich die charakteristische Fassade in neun Eingänge und wird überragt vom Uhrturm mit seinen Marmorsäulen. Die Halle erinnert an die Architektur der Florentiner Renaissance.
Heute ist Bologna Centrale die fünftgrößte Bahnstation Italiens, gemessen an der Personenfrequenz (ca. 58 Mio. Reisende pro Jahr). Durch die Lage zwischen den Ballungszentren Rom/Florenz und Mailand weist der Bahnhof ein Zugaufkommen von etwa 800 Zügen pro Tag auf[1]. Der Bahnhof ist Mittelpunkt des S-Bahn-ähnlichen Nahverkehrssystems Servizio ferroviario metropolitano di Bologna.
Am 2. August 1980, um 10:25 Uhr, detonierte im Bahnhofsgebäude eine USBV-Sprengladung, die aus einer 20 kg TNT-Mischung bestand. Die Ladung war von italienischen Neofaschisten in einem Koffer platziert, der neben der Wand in einem Warteraum stand. Durch die Explosion wurden 85 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.
Die im Bild an der linken Seite des Hauptgebäudes zu sehende Hauptuhr des Bahnhofes blieb zum genauen Zeitpunkt der Explosion stehen. Sie wurde schon wenige Monate später wieder in Betrieb gesetzt. Ein erneuter Defekt im Jahr 1995 wurde genutzt, um sie die nächsten Jahre zum Gedenken auf 10:25 Uhr zu stellen, der Uhrzeit des Anschlags. Nach einer erneuten Reparatur im Jahr 2001 wurde kurze Zeit später dem Wunsch zahlreicher Bürger und der Stadt Bologna entsprochen und die Uhr zum Gedenken endgültig auf den Zeitpunkt des Anschlags stillgelegt.[2]
Der ergänzende Tiefbahnhof für Hochgeschwindigkeitsverkehr nach einer Planung von Arata Isozaki wurde in drei Ebenen verwirklicht. Über dem Tiefbahnhof (−23 m) wurde eine Ebene mit Ladengalerien (−15 m) und eine Ebene mit Parkplätzen (−7 m) errichtet. Projektpartner waren Ove Arup und M+P & Partners.[3] Eröffnet wurde die neue Anlage für den Eisenbahnverkehr am 8. Juni 2013.[4]
Am 10. Dezember 2017 wurde die 5,5 Kilometer lange Verbindungsstrecke vom Tiefbahnhof zur Strecke nach Padua eröffnet. Mit den zusätzlichen gut fünfzig Zügen täglich aus Richtung Padua nutzen nun fast alle Fernzüge den Tiefbahnhof.[5]